Zuerst die Worte des Engels, nämlich:
„Gegrüßt seist du voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du
bist gebenedeit unter den Frauen“;
dann die Worte der Elisabeth, der Mutter des Täufers
Johannes:
„Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes“;
endlich, was die Kirche beigefügt hat, nämlich das Wort „Maria“.
Denn der Engel hat nicht gesagt: „Gegrüßt seist du, Maria“,
sondern:
„Gegrüßt seist du, Gnadenvolle.“
Diese Einfügung entspricht durchaus dem Sinne des Engelsgrußes.
+
Sei gegrüßt
Was nun den ersten Teil dieses Grußes betrifft, so ist dabei
zu beachten, dass es sonst vor Alters für eine außerordentliche Auszeichnung
gehalten wurde, wenn den Menschen Engel erschienen; und ebenso, dass man es den
Menschen zum höchsten Lobe anrechnete, wenn sie den Engeln Ehrfurcht bezeigten.
Darum wird Abraham gelobt, weil er die Engel gastfreundlich aufgenommen und
ihnen Ehrfurcht erwiesen hat. Dass aber ein Engel einem Menschen Ehrfurcht
erwies, das war etwas Unerhörtes, bis der Erzengel Gabriel die allerseligste
Jungfrau grüßte, indem er ehrerbietig zu ihr sprach: „Ave!“
(aus: Katechismus des hl. Kirchenlehrers Thomas von Aquin)
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