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Donnerstag, 22. November 2012

Ps 38

Ich sprach: Ich will auf meine Wege
achten, * damit ich nicht
mit meiner Zunge fehle;

Will meinen Mund mit einem Zaum
verwahren, * solange noch
der Frevler vor mir steht.

So schwieg ich still, dem Glück entraten, *
Mein Schmerz brach wieder auf.

Es glühte mir das Herz im Innern,
sobald ich überlegte
brach das Feuer aus: * Ich redete
mit meiner Zunge.

Mach mir mein Ende, Herr, bekannt
und welches Maß mir bleibt
an meinen Tagen, * auf dass ich weiß,
wie ich vergänglich bin.

Sieh nur, mit kleinen Spannen
hast du meine Tage ja bemessen,
und meine Lebenszeit ist wie ein
Nichts vor dir: * Nur wie ein
Hauch steht jeder Mensch da.

Nur wie ein Schatten geht der Mensch daher,
um Eitles nur macht er viel Lärm; *
er rafft zusammen und weiß nicht,
wer es bekommt.

Und nun, o Herr, wes soll ich harren? *
Ich setze mein Vertrauen nur auf dich.
(Et nunc quid exspecto, Domine? *
fiducia mea est in te.)

Von allen meinen Missetaten
mach mich frei, *
gib mich des Toren Spott nicht preis.

Ich schweige, tue meinen Mund nicht auf: *
Du hast es ja gefügt.

Nimm deine Plage weg von mir: *
Anprall deiner Hand vergehe ich.

Den Menschen züchtigst du
für seine Schuld mit Tadel
vernichtest wie die Motte seine Schätze: *
Ein Hauch nur ist jedweder Mensch.

Hör mein Gebet, o Herr, horch
auf mein Schreien, * und sei
nicht gegen meine Tränen taub.

Ich bin doch Gast bei dir, *
ein Pilger, so wie alle meine Väter.

Wend deine Augen ab von mir,
auf dass ich Atem schöpfe, *
bevor ich scheide und dann
nicht mehr bin.



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