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Montag, 31. August 2015

Ein wahres Wort

„Das Größte am Menschen ist,
wenn er seine Freiheit den Forderungen höherer Werte unterwirft; 
nichts dagegen ist erniedrigender, 
als wenn er sich vom gesellschaftlichen Druck seines Milieus beherrschen läßt. 

Ja, es sind zwei Dinge, die nicht nur nicht zueinander passen, sondern in glattem Widerspruch zueinander stehen. Denn die Grundlage der Freiheit ist die Anerkennung einer Transzendenz. Sobald man die Transzendenz aushöhlt, wird Menschenmacht zur höchsten Instanz. Es gibt aber keine schlimmere Bedrohung der Freiheit, als eine Welt, in der der Staat oder die Gesellschaft oder ‚Räte‘ […] darüber entscheiden, was gut und was böse ist."

Jean-Marie Kardinal Daniélou SJ (1905-1974)


Samstag, 29. August 2015

Abgründige Kirche in Deutschland

„Als Wirtschaftsunternehmen und Sozialverband steht die Katholische Kirche Deutschlands glänzend da. Als Teil der katholischen Glaubensgemeinschaft ist sie bankrott […].“

„ Die hektische Aktivität des Managements ist unschwer als der Versuch erkennbar, den für so viele Teilhaber so einträglichen Apparat durch Übergang zu neuen Geschäftsmodellen zukunftsfähig zu machen. Dazu gehört es auch, in der Vorbereitung der kommenden Bischofssynode diese sehr spezifische und sehr deutsche Interessenlage so weit zu ideologisieren, d.h. als den Ausdruck eines allgemeinen und für alle bestimmenden Interesses erscheinen zu lassen, daß eine Mehrheit sich dem anschließt.“

Zu lesen ist auch dieser Satz:

„In trottelhaftiger Ergebenheit und manchmal auch vorauseilendem Gehorsam gegenüber der Schulbürokratie und den jeweiligen erziehungswissenschaftlichen Moden hat sie den Religionsunterricht zu inhaltsleeren Quasselstunden verkommen lassen.“

Zum ganzen lesenswerten Kommentar bei summorum-pontificum



Freitag, 28. August 2015

Der heilige Augustinus und die heilige Kirche

Der Tempel Gottes, nämlich der Tempel der ganzen allerhöchsten Dreifaltigkeit, ist die heilige Kirche, d. h. die Kirche in ihrer Gesamtheit im Himmel und auf Erden. Was können wir aber von jener Kirche im Himmel weiteres sagen, als daß es in ihr keine Bösen gibt und daß in ihr von dem Zeitpunkt an, wo nach dem schriftlichen Zeugnis des Apostels Petrus Gott „nicht einmal die Engel schonte, als sie sündigten, sondern sie in den Kerker der höllischen Finsternis schleuderte und sie dahingab, daß sie bewahrt würden zur Strafe im Gerichte“, kein Glied mehr der Zugehörigkeit zu dieser Kirche verlustig gegangen ist, noch auch verlustig gehen wird. Welches ist aber nun der Zustand dieser erhabenen, hochseligen Schar? Wie unterscheiden sie sich hinsichtlich ihres Vorranges? Wie kann dort von Erzengeln die Rede sein, wo doch all diese Himmelsbewohner mit dem Gesamtnamen „Engel“ bezeichnet werden? So lesen wir z. B. im Hebräerbrief: „Denn zu welchem der Engel hat Gott jemals gesprochen: Setze dich zu meiner Rechten?“

Damit hat der Apostel doch wohl zu erkennen gegeben, daß alle den Gesamtnamen „Engel“ tragen. Werden ferner jene Erzengel zugleich auch Heerscharen genannt und heißt es in dem Sinne: „Lobet ihn, all seine Engel! Lobet ihn, all seine Heerscharen!“, als ob gesagt sei: „Lobet ihn, all seine Engel! Lobet ihn, all seine Erzengel“? Was für ein Unterschied liegt endlich in jenen vier Bezeichnungen, womit der Apostel die ganze himmlische Heerschar zusammenzufassen scheint mit den Worten: „Seien es nun Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten“?

All diese Fragen mögen diejenigen beantworten, die es können, vorausgesetzt, daß sie auch imstande sind, für ihre Behauptungen einen Beweis zu bringen. Ich für meine Person muß schon gestehen, daß ich darüber nichts weiß. Ja nicht einmal das weiß ich ganz bestimmt, ob zu diesen Scharen nicht auch Sonne und Mond und all die anderen Gestirne gehören, obgleich sie manche nur für leuchtende Körper ohne Sinne und Verstand halten. Wer möchte ferner erklären wollen, welcher Art die Körper waren, in denen die Engel den Menschen erschienen sind, so daß man sie nicht bloß schauen, sondern sogar berühren konnte; oder wie es kommt, daß die Engel anderseits wieder nicht in körperlicher Gestalt, sondern durch geistige Beeinflussung nicht dem körperlichen, sondern dem geistigen Auge, dem inneren Sinn, gewisse Erscheinungen zeigen und wie sie denn dann nicht zu dem äußeren Ohr, sondern inwendig in der Menschenseele sprechen. Denn auch da (in der Menschenseele) wohnen sie; steht ja doch in dem Buche der Propheten geschrieben: „Und es sprach zu mir der Engel, der in mir redete.“

Der Prophet sagt nicht: „Der zu mir redete“, sondern: „Der in mir redete“; oder es soll einer erklären, wie die Engel auch im Schlafe erscheinen und da wie im Traum zu uns sprechen. Es gibt hierfür eine Stelle im Evangelium: „Siehe, ein Engel des Herrn erschien ihm (dem Joseph) im Schlafe und sprach.“ ― Auf solche Weise geben die Engel gewissermaßen zu verstehen, daß sie keinen greifbaren Körper haben und es gestaltet sich darum die Frage sehr schwierig, wie ihnen denn dann die Patriarchen die Füße waschen und wie Jakob in jener bekannten kräftigen Berührung mit dem Engel ringen konnte“. 

An solcherlei Fragen, wo ein jeder nach Kräften seinen Scharfsinn spielen läßt, bildet sich der Geist nicht ohne Nutzen; nur darf der Streit die Grenzen der Mäßigung nicht überschreiten und muß der falsche Glaube ferngehalten werden, man wisse etwas, wovon man in Wirklichkeit nichts weiß. Denn was hat es schließlich für einen Wert, dieses oder jenes zu behaupten oder zu verneinen oder mit einem Aufwand von Scharfsinn auseinanderzusetzen, wenn es keinen Schaden bedeutet, davon nichts zu wissen.

Augustinus
Aus: Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (De fide, spe et caritate), 15. Kapitel.


Donnerstag, 27. August 2015

Die neue Kirche sagt, das Alte sei vorbei.


Der Teufel möchte, dass wir zu Gott auf Abstand gehen.
Läßt du dich darauf ein, 
dann werden anständige Menschen von dir Abstand nehmen, 
denn sie meiden die, 
die sich mit dem Teufel anfreunden 
oder sich von ihm beherrschen lassen.

(Hl. Josefmaria, 394) 


Mittwoch, 26. August 2015

Liturgie der heiligen Messe

"Ich konnte dich gut verstehen, 
als du mir anvertrautest: 
Ich will die Liturgie der heiligen Messe 
mit allen fünf Sinnen in mich aufnehmen."

(Hl. Josemaria, 644)


Dienstag, 25. August 2015

Buchempfehlung - Georg May. Die alte und die neue Messe

Der inzwischen hochbetagte Mainzer Protonotar Dr. Georg May veröffentlichte Mitte der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in  der Una Voce Korrespondenz Aufsätze zum Thema der alten und der neuen Messe. Im Sarto Verlag sind die Texte von damals, die nichts an ihrer Aktualität und Gültigkeit verloren haben, gerade in einem Buch neu erschienen. „Georg May. Die alte und die neue Messe. Die Rechtslage hinsichtlich des Ordo Missae“ ist trotz des Motuproprio „Summorum Pontificum“ von Papst Benedikt XVI., mit dem er der tridentinischen Liturgie als „außerordentlicher Form des Römischen Ritus“ seine Gültigkeit zurückgegeben hat, und in dessen Gefolge mehrere Autoren auch kirchenrechtlicher Sicht dazu Stellung genommen haben, aktueller und notwendiger denn je.  Gerade heute, wo ein starker Gegenwind der Eiferer für eine modernistische Liturgie, die frisch züngelnde Flamme der wahren katholischen Liturgie zu ersticken sucht, ist es notwendig zu wissen, aus welchem Geist heraus die Reformen des Konzils und der Jahre danach, entstanden und vorangetrieben wurde

Georg May schreibt:
Der neue Ordo Missae wurde ohne erhebliche Schwierigkeiten eingeführt. Die Motive seiner Annahme sind im Allgemeinen wenig ruhmvoll. Viele Priester widerstrebten zwar der veränderten Meßfeier, ließen sich aber regelmäßig unter Berufung auf die Verantwortung von Papst und Bischöfen und durch den Hinweis auf die Gehorsamspflicht beschwichtigen. […]

Die Zahl der Laien, die dem neuen Ordo Missae reserviert oder ablehnend gegenüberstanden, war erheblich größer als die der Priester.

Heute sehen wir, dass gerade Laien diesen Widerstand weitertragen. Viele junge Menschen sind zu denen gestoßen, die die Heilige Messe aller Zeiten lieben und sich stark für sie einsetzen. Das vorliegende Buch möge sie alle unterstützen und belehren. Den übrigen aber möge es die Augen öffnen, damit sie erkennen und umkehren.


Georg May.
Die alte und die neue Messe. 
Die Rechtslage hinsichtlich des Ordo Missae
Paperback, 147 S.
Preis: 8,90 EUR
Zur Bestellung:


Montag, 24. August 2015

Buchempfehlung: Pater Anton Jans – Kartäuser und Mystiker

Pater Anton Jans wurde am 22. August 1903 als Hans Jans in Nottwil in der Schweiz geboren. Als Kind wuchs er im Kreise seiner treu katholischen Familie auf. Die Schulbildung erhielt er in der Volksschule in Ballwil, der Mittelschule in Beromünster (1917-21) und dem Gymnasium des Benediktinerklosters Engelberg (1921-25). Im Jahre 1926 trat er in die Schweizer Kartause La Valsainte ein. Dort bekam er den Ordensnamen Anton. Schon früh hatte er gesundheitliche Probleme, doch der Orden schickte den jungen Mönch nicht einfach weg. Er durfte bleiben, die feierliche Profess ablegen und am 4. Oktober1931 die Priesterweihe empfangen. Unmittelbar nach der Priesterweihe schickten ihn seine Oberen wegen seiner lebensbedrohlich gewordenen Herzkrankheit in die südfranzösische Kartause Montrieux (Provence). Man hoffte, ihm durch einen Ortswechsel Erleichterung verschaffen zu können. Aber nur wenige Monate später, am 28. Februar 1932, ist Pater Anton Jans gestorben.


Der Mönch, der 1934, dem Jahr der Erscheinung des Buches, als Autor nicht genannt sein wollte und gemäß dem Brauch des Kartäuserordens auch nicht zu seinen Lebzeiten genannt wurde, war Pater Gerard Ramakers. Er wurde 1896 in Echt, unweit der deutschen Grenze, im niederländischen Limburg,  geboren. Im Jahr 1917 trat er, wie einige Jahre später der junge Hans Jans,  in die Kartause La Valsainte ein, wo er im Jahre 1918 Profess ablegte. Von seinen Oberen wurde er 1923 zum Novizenmeister ernannt. Als Novizenmeister von La Valsainte hatte Pater Gerhard Ramakers einen großen Einfluss auf eine begeisterte junge Generation von Kartäusern, unter denen sich auch Pater Anton Jans befand. Neben mancherlei Stationen in verschiedenen Häusern des Ordens, verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens in der deutschen Kartause Marienau, wo er am 3. April 1984 gestorben ist.

Der in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts bekannte Münchner Theologieprofessor Prälat Dr. Martin Grabmann schrieb als Herausgeber des im „Verlag Ars Sacra“ erschienenen Buches „Anton Jans. Ein Mystikerleben der Gegenwart“ ein Geleitwort. Darin heißt es: „So möge dieses Büchlein, das für den Theologen, für den gebildeten Laien und auch für den einfachen Gläubigen gleich verständlich geschrieben ist, hinausgehen als Künder der Wirklichkeit einer Welt des Übernatürlichen, als Mahner zur Besinnung auf die Übernatürlichen Lebenskräfte, die in der Kirche geborgen sind, als Tröster und Wegweiser im Ringen und Kämpfen hochgemuter gottsuchender und liebender Seelen, als Zeuge für die unvergängliche Wahrheit, für den tiefen Erkenntnis- und Lebenswert der in dieser Schrift so oft angeführten Worte Christi: ‚Wenn Mich jemand liebt, und Mein Vater wird ihn lieben und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Joh. 14, 23).‘“



Anton Jans. Ein Mystikerleben der Gegenwart“ kann noch antiquarisch erworben werden, es ist jedoch recht teuer, und dazu ist nicht jeder Interessierte heute noch in der Lage, ein Buch zu lesen, das in Fraktur gedruckt wurde. So ist es als Glücksfall anzusehen, dass ein Liebhaber des alten Buches und von Pater Anton, sich der Mühe unterzogen hat, alles abzuschreiben, neu zu setzen und als Buch und als E-Book neu herauszugeben. Der neue Titel lautet „Pater Anton Jans. Kartäuser und Mystiker“.







Pater Anton Jans: Kartäuser und Mystike

(Hrg. Martin Grabmann), Neuauflage August 2015

Taschenbuch: 190 Seiten, Größe 12,7 x 1,2 x 20,3 cm

Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform;

Auflage: 1 (11. August 2015)

ISBN: 978-1516835973

Euro: 15,95; (Kindle Edition  Euro: 6,90)

Quelle: Blog BRUNONIS