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Montag, 24. Februar 2014

B. Schellenberger über die Kirche (1 von 9)

Die geistige Weite und Dialogbereitschaft mit allen Religionen, die wir in unseren Schulen, Bildungseinrichtungen und Medien an den Tag legen, macht uns niemand nach. Wer umgekehrt in einem buddhistischen oder islamischen Kulturzentrum Literatur darüber sucht, was man vom Christentum lernen könne, wird weit herumreisen müssen.

Wir können auch stolz sein auf das intellektuelle und zukunftsträchtige Niveau unserer Glaubenslehre. [... ]

Hinzu kommt, dass die Grundwerte des Christentums in der abendländischen Kultur nachhaltig verinnerlicht worden sind – so sehr, dass sogar Atheisten und Kirchenhasser regelmäßig die Prinzipien der Bergpredigt als Maßstab für ihre Kritik an der Kirche hernehmen. 

[Vom Ressentiment der europäischen Katholiken
gegen ihre Kirche und einigen Gründen dafür
(c) Bernardin Schellenberger 2007]



Sonntag, 23. Februar 2014

Christus das Licht

Die Menschen haben ein Gesicht,
ein unwiederbringliches Gesicht verloren,
und wer möchte nicht jener Pilger sein,
der in Rom das Schweißtuch der Veronika erblickt
und gläubig flüstert:
„Jesus Christus, mein Gott, wahrer Gott,
so also hat dein Gesicht ausgesehen?“
Wüssten wir in Wahrheit, wie es aussah,
so besäßen wir den Schlüssel zu den Gleichnissen
und wüssten, ob der Sohn des Zimmermanns
auch der Sohn Gottes war.
Paulus sah es als Licht, das ihn niederwarf.
Johannes sah es als Sonne, wenn sie in ihrer höchsten Leuchtkraft steht.
Teresa von Jesus sah es viele Male, in ein ruhiges Licht getaucht,
und konnte doch nie die Farbe der Augen genau angeben.

(Jorge Luis Borges, El Hacedor (1960), Paradiso, XXXI, 108
Übertragung ins Deutsche von Paul Badde)

 

Das Volto Sando von Manoppello


Samstag, 22. Februar 2014

Die Kirche wird von Innen aus den Angeln gehoben, nicht von außen!

Nachtrag zum Fest Cathedra Petri.

Die Kirchenlehrerin Theresia von Avila schrieb:

Ich begreife nicht, wie wir uns noch darüber wundern mögen, dass es in der Kirche so viele und große Übel gibt, wenn sogar jene, die allen übrigen als Tugendmuster hätten dienen sollen, das Werk, das der Geist der Heiligung vergangener Zeiten im Klerus und in den Ordensständen hinterlassen hat, so gründlich zerstören.

(Theresia, Leben)



Petri Stuhlfeier

Natürlich feiert die Kirche heute nicht einen Stuhl, den Stuhl des Menschen Petrus. Das Fest der „Cathedra Petri“, auch „Thronfest des heiligen Apostels Petrus“ genannt, wurden schon im 5. Jh. gefeiert. Der Grundgedanke dieses Festes ist die Berufung und die Bestellung des Apostels Petrus zum Lehrer und Leiter der Kirche, zum Heil der Menschen.

Der Leiter der Kirche ist der Papst. Er verkörpert das oberste Lehramt. Von diesem Stuhl aus, der „Cathedra“, übt er seinen päpstlichen Primat aus. Somit feiert die Kirche heute auch das Fest der päpstlichen Primates, einer Alleinstellung, die über dem Dienst eines Kardinals oder Bischofs zu stehen hat.

 Beten wir für Papst Franziskus.

Du guter Hirte, Petrus, nimm in Gnaden auf
Der Kinder Rufen, die so innig zu dir flehn,
Zerreiß in deiner Macht der Sünde Kettenbann,
Es schließt dein Wort den Himmel ja,
und öffnet ihn.

(aus: Laudes Hymnus)