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Sonntag, 23. Februar 2014

Christus das Licht

Die Menschen haben ein Gesicht,
ein unwiederbringliches Gesicht verloren,
und wer möchte nicht jener Pilger sein,
der in Rom das Schweißtuch der Veronika erblickt
und gläubig flüstert:
„Jesus Christus, mein Gott, wahrer Gott,
so also hat dein Gesicht ausgesehen?“
Wüssten wir in Wahrheit, wie es aussah,
so besäßen wir den Schlüssel zu den Gleichnissen
und wüssten, ob der Sohn des Zimmermanns
auch der Sohn Gottes war.
Paulus sah es als Licht, das ihn niederwarf.
Johannes sah es als Sonne, wenn sie in ihrer höchsten Leuchtkraft steht.
Teresa von Jesus sah es viele Male, in ein ruhiges Licht getaucht,
und konnte doch nie die Farbe der Augen genau angeben.

(Jorge Luis Borges, El Hacedor (1960), Paradiso, XXXI, 108
Übertragung ins Deutsche von Paul Badde)

 

Das Volto Sando von Manoppello


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