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Montag, 4. Juli 2016

DER ENGLISCHE GRUSS (6 / 9)

Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (1 / 9)
Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (2 / 9)
Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (3 / 9)
Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (4 / 9)
Fortsetzung von DER ENGLISCHE GRUSS (5 / 9)

Ein zweiter Vorzug Mariens vor den Engeln besteht dann darin, dass sie zu Gott in einem viel vertrauteren Verhältnis steht, sie in der Gottesnähe übertrifft. Auch dieses deutet der Engel an mit den Worten:

Der Herr ist mit dir

Es wollen diese Worte so viel sagen als: «Ich erweise dir deshalb Ehre, weil du Gott näher stehst, als ich. Denn der Herr ist mit dir.» Der «Herr», sagt er, d. i. der Vater in und mit dem Sohne, eine Auszeichnung, welche weder einem Engel noch irgend einem anderen Geschöpfe je zuteil geworden. „Denn das Heilige, das aus dir geboren werden wird, wird Sohn Gottes genannt werden“ (Luc. 1. 35). Also Gottes Sohn im Schosse der Jungfrau! „Frohlocket und jauchzet, ihr Sionsbewohner, denn erhaben ist in eurer Mitte der Heilige Israels“ (Isai. 12. 6). So ist der Herr mit der allerseligsten Jungfrau in anderer Weise, als mit den Engeln; denn mit ihr ist er als Sohn, mit den Engeln als Herr.

Gott der Heilige Geist wohnt in ihr, wie in einem Tempel. Darum wird sie auch „Tempel des Herrn“, „Heiligtum des Heiligen Geistes“ genannt, weil sie vom Heiligen Geiste empfangen hat. „Der Heilige Geist wird über dich kommen“ (Luc. 1. 35). Es steht sonach die allerseligste Jungfrau in einem innigeren und vertrauteren Verhältnis zu Gott, als irgend ein Engel, da Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist, also die ganze heilige Dreifaltigkeit mit und in ihr ist. Darum wird von ihr gesungen: „Du bist die edle Ruhestatt der heiligen Dreifaltigkeit.“

Danach enthalten aber auch die Worte: „der Herr ist mit dir“, das höchste Lob, das Maria gespendet werden kann; und mit Recht bezeugt ihr deshalb der Engel seine Verehrung, da sie Mutter des Herrn ist. Wenn aber Mutter des Herrn, so dann selbst „Herrin“ und mit Recht wird ihr auch deshalb wieder der Namen Maria
gegeben, der in syrischer Sprache eben nichts anderes bedeutet als „Herrin“.

(aus: Katechismus des hl. Kirchenlehrers Thomas von Aquin)



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