Unter den ersten Christen,
die aufspürt wurden, war Martina, eine vornehme Römische Jungfrau. Sie war
Diakonisse, reich an Gnaden und Tugenden jeder Art. Sie litt unter dem
Römischen Kaiser Alexander Severus, der sie in grausamste Art zum Tode bringen
ließ.
Martina wurde zum Kaiser
gerufen, um nach seinem Befehle dem Apollo zu opfern. Sie stärkte sich für den
bevorstehenden Kampf durch vertrauensvolles Gebet. Der Aufforderung, das
verlangte Opfer zu bringen, entgegnete sie mit männlicher Festigkeit.
Auf ihr Gebet hin entstand
ein Erdbeben und die Statue des Apollo und ein Teil des Tempels stürzte
zusammen. Man schlug ihr ins Gesicht, doch sie wurde vor weitern Qualen (durch
einen Engel) wunderbar beschützt. Eine himmlische Stimme ermutigte sie. Durch
ihren Mut und ihre Glaubensstärke beeindruckt, bekehrte sich ein Teil der
Henker, die deswegen sofort enthauptet wurden.
Am nächsten Tag ließ sie
der Kaiser wieder vor sich erscheinen, und erneuerte seinen Befehl und seine
Drohungen. Martina erklärte, auf alle Qualen gefasst zu sein; sie würde nichts
fürchten, da sie sich dem dreieinigen Gott anempfohlen habe.
Keine Folter konnte ihre
Standhaftigkeit erschüttern.
„Überirdische Kraft schien
den zarten Leib zu durchdringen, himmlisches Licht erleuchtete den finstern
Kerker; süßer Wohlgeruch verband sich mit den Lobgesängen, die sie mit den
Chören der Engel Gott darbrachte. Die Jungfrau blieb standhaft wie ein Fels; so
schmerzlich die Peinen ihre zarten Glieder durchzuckten, blieb sie doch bei
ihrem Bekenntnis.“
„Ich besitze Christus der
mich stärkt;
ich opfere nicht den
hässlichen Götzen;
ich achte in der Kraft
meines Herrn Jesus Christus,
der sich meiner erbarmt
hat, keine Qualen.“
Die Folter wurde aber
fortgesetzt bis Martina zu sterben schien. Halbtot wurde sie ins Gefängnis
zurück gebracht. aber am andern Morgen war sie wieder gesund. Die Wächter
sagten aus, das Gefängnis sei die ganze Nacht hindurch hell erleuchtet gewesen,
und Martina hätte ununterbrochen gebetet und gesungen.
Der Kaiser griff nun zum
äußersten und lies sie den wilden Tieren vorwerfen. Ein Löwe, den man drei Tage
lang hatte hungern lassen, wurde auf sie angesetzt. In unerschütterlichem
Gottvertrauen sah Martina das Tier auf sich losstürzen, „aber siehe, der Löwe
legte sich schmeichelnd zu ihren Füßen nieder“.
Nach weiteren zwei Tagen
Gefängnis ließ sie der Kaiser aufs Neue foltern und dann dem Feuer übergeben.
Auf das Gebet der Heiligen fiel aber plötzlich ein starker Regen und löschte
die Flammen. Auf dieses neue Wunder folgte endlich der Tod durchs Schwert.
„Unter Danksagungen hörte
sie das Urteil, das sogleich vollzogen wurde.“
Ihr Leichnam lag einige
Tage unbeerdigt, und wurde von zwei Adlern beschützt. Man bestattete ihn
schließlich heimlich an einem Ort vor der Stadt.
Der heiligen Martina zu
ehren wird die Messe Loquebar gesungen:
Ich lege Zeugnis ab
für Dein Gesetz...
und wurde nicht
zuschanden.
Ich überdachte Dein Gebot,
das ich gar innig liebe.
(Introitus)
Im Tractus heißt es sehr
schön:
Braut Christi,
komm
und nimm die Krone,
welche dir der Herr
auf ewig zubereitet,
um dessen Liebe du
dein Blut vergossen.
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Die heilige Martina, möge stets
Fürbitte halten an Throne Gottes,
sie möge bitten für jene, die wie sie,
für den Bräutigam Christus
als Jungfrau leben
Der Herr stärke sie,
damit sie einst
in der Reinheit ihres Leibes
und ihres Geistes
als würdige Bräute Christi eingehen
in die Herrlichkeit Gottes.
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Die heilige Martina, möge stets
Fürbitte halten an Throne Gottes,
sie möge bitten für jene, die wie sie,
für den Bräutigam Christus
als Jungfrau leben
Der Herr stärke sie,
damit sie einst
in der Reinheit ihres Leibes
und ihres Geistes
als würdige Bräute Christi eingehen
in die Herrlichkeit Gottes.
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Ihre Reliquien befinden
sich hier in einem Gefäße von Alabasterin der Kirche Santi Luca e Martina in
Rom.
![]() |
Santi Luca e Martina - Roma. |
Die Kirche war versperrt, als ich sie 2013 besichtigen wollte. Sie ist nur an Samstagen geöffnet. Da nehm ich 2014 oder 2015 einen neuen Anlauf.
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