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Donnerstag, 4. April 2013

Papst Benedikt in Mariawald

Ein junger Trappist erhält die Priesterweihe. Es ist der 15. September 1991. Für einige Stunden weilt Joseph Kardinal Ratzinger zu diesem festlichen Anlass im Trappistenkloster Mariawald  in der Eifel.

„Die Priesterweihe von (N.N.) sollte ursprünglich durch den damaligen Apostolischen Nuntius der katholischen Kirche in Deutschland,  Erzbischof Lajos Kadar,  erfolgen. Dieser war jedoch verhindert. Die Mönche, insbesondere der Weihekandidat, der Kardinal Ratzinger übrigens aus seiner Studienzeit in Regensburg kannte, wandten sich an den Vatikan und fragten an, ob die Priesterweihe durch Kardinal Ratzinger erfolgen könne, von dem man wusste, dass er zu dieser Zeit ins benachbarte Salvatorianer-Kloster in Steinfeld kommen würde.“





Portal der Abteikirche mit den Gründervätern

des Ordens der Zisterzienser - eigenes Foto




Mittwoch, 3. April 2013

Klöster in der Papst-Heimat (2) – Trappistinnen (Hinojo)

Klöster in Argentinien - Heimat von Papst Franziskus

Unweit des Trappistenklosters gibt es das Trappistinnenkloster:

Monasterio de la Madre de Cristo, Hinojo
„Kloster von der Mutter Christi“

Im September 1971 kamen die Äbtissin von Vitorchiano und der Generalabt nach Argentinien. Sie waren auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein zu gründendes neues Kloster der Trappistinnen, weil das italienische Mutterkloster aus allen Nähten zu platzen drohte.

Ein geeignetes Stück Land (35 ha) wurde, nur etwa eine Autostunde von den Mönchen in Azul entfernt, gefunden und, nachdem alle Formalitäten seitens der Behörden und des Ordens erledigt waren, gekauft.

Alsbald, am 7. Januar 1973, mitten im südamerikanischen Sommer, kamen die ersten vier Gründungsschwestern aus Italien an, denen noch weitere Nonnen folgten. Der Planung des Klosters lag in den Hände ihrer Mitbrüder aus Azul, die natürlich auch mitbauten und die Bauleitung innehatten.

Am 1. Januar 1977 wurde das Kloster als selbständiges Priorat errichtet. Zur Abtei erhoben wurde es am 1. Januar 1989. Die Gründungspriorin Sr. Cecilia Chemello wurde die erste Äbtissin. Seit dem Jahre 1995 ist Sr. María Marcenaro Äbtissin.

Die wichtigsten Einnahmequellen des Klosters sind die Produktion und der Verkauf von religiöser Kunst. Auch werden Schokolade und Honig verkauft.

Eine geplante Klostergründung in Kuba musste aufgegeben werden, weil die kubanische Regierung keine Erlaubnis erteilte. Somit gründete man im Jahre 2001 in Nicaragua.

Hermanas Trapenses
Monasterio de la Madre de Cristo
Casilla 16
7318 Hinojo
(B.A.), Argentina





Dienstag, 2. April 2013

Klöster in der Papst-Heimat (1) – Trappisten (Azul)


Klöster in Argentinien - Heimat von Papst Franziskus

In Argentinien gibt es ein Trappistenkloster:
Abadía Nuestra Señora de los Angeles, Azul
Abtei „Unserer Lieben Frau von den Engeln“

In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg gab es in den USA einen regelrechten Boom auf die dortigen Trappistenklöster. Manche Abteien hatten über 100, gar 200 Mönche und die Äbte mussten zusehen, wie sie den vielen Mäulern satt bekommen konnten. So waren die Abteien nicht verlegen darum, wenn sie von einem Bischof gebeten wurden, eine Gründung vorzunehmen.

Die amerikanische Trappistenabtei St. Joseph, Spencer  (Massachusetts, USA) gründete in Azul am 28. Oktober 1958. Vier Patres und fünf Brüder bildeten die erste Gruppe, die im folgenden Jahr von weiteren elf Brüdern, eine Gemeinschaft von 20 Mitgliedern bildete. Die Aufgabe der ersten Mönche bestand darin, ein Kloster aus Steinen zu erbauen. Durch eine großzügige Spende erhielt der Orden das für ein Kloster der Trappisten benötigte Land in der argentinischen Pampa (ca 350 KM südlich von Buenos Aires). Die Mönche nannten dieses Land „Los Angeles“. Finanziert wurde der Bau des Klosters zu einem großen Teil von Freunden und Wohltätern der Trappisten in den USA.

Trappistenabtei Azul; links das Gästehaus

Die Klostergebäude wurden (ab 1958) noch im klassischen Stil und durch die Bestimmungen der Zisterzienser-Architektur (mit ihrer charakteristischen Einfachheit und Schönheit) errichtet. Besonders in der Architektur der Kirche selbst zeigt sich dieser einzigartige Stil des Klosterbaus in Lateinamerika. Es gilt zu erwähnen, dass der Entwurf für das Kloster von einem Mönch erarbeitet wurde; auch die Bauleitung lag in den Händen der Mönche und selbstverständlich auch viele verschiedenen Arbeiten am Bau selbst.

Azul; Abteikirche
 
Das monastische und strenge Leben der Trappistenmönche wurde von der argentinischen Bevölkerung und von der Kirche des Landes sehr gut aufgenommen. Ihr einfaches Leben des Gebets und der Arbeit war überzeugend. So konnten sich die Mönche im Frieden ihrer kontemplativen Lebensweise und Gott widmen. Von Anfang an zogen sie darum  auch leicht Interessierte an, die gerne ihre Berufungen prüfen konnten. Bald wurden die ersten jungen Männer Novizen und wurden zur Bereicherung für die Gemeinschaft. Natürlich sind nicht alle geblieben, aber sicher fanden alle den Sinn des Lebens und die Erfahrung der göttlichen Liebe und der Brüderlichkeit.

Azul; Refektorium
Azul; Eßbesteck von Bruder Francisco

Am 24. Januar 1969 wurde das Kloster selbständiges Priorat und am 13. Februar 1984 wurde es zur Abtei erhoben. Die Wahl des ersten Abtes konnte erfolgen. Dom Bernardo Olivera, ein Argentinier, wurde der erste Abt von Azul.

Bernardo Olivera wurde am 18. Juni 1943 in Buenos Aires geboren. Im Alter von 19 Jahre trat er 1962 in die Trappistenabtei Nuestra Señora de los Ángeles in Azul ein. Bald nach seiner  feierlichen Profess und Priesterweihe erhielt er das Amt des Novizenmeisters (1973–1983).

Als Abt von Azul wurde Dom Bernardo Olivera im Jahre 1990 als erster Nichteuropäer zum Generalabt des Trappistenordens gewählt (offizieller Name: Orden der Zisterzienser der strengeren Observanz, OCSO). Wegen einer schweren Krankheit verzichtete er im Jahre 2008 auf eine Wiederwahl. In seine Amtszeit als Generalabt fiel das Massaker auf die Mönche von Tibhirine in Algerien.

Dom Bernardo Olivera OCSO

Dom Bernardo kehrte in sein argentinisches Kloster „Los Angeles“ zurück. Dort wählten ihn die Mönche am 26. Januar 2009 für weiter sechs Jahre zu ihrem Abt.

Wirtschaftliche Lebensgrundlage für die Abtei ist die Landwirtschaft mit seiner Viehzucht. Die hier gezüchteten Rinder sind in Argentinien weithin berühmt. Desweiteren gibt es eine Bienenzucht, dessen Ertrag im Kloster von den Mönchen verarbeitet und verkauft wird. Außerdem wird religiöses Kunsthandwerk aus Holz hergestellt.

Azul; Novizen
  
Die Gastfreundschaft gilt den Mönchen seit jeher als ein Ausdruck ihrer Liebe und ihres Dienstes für die Menschen, sowie als eine Möglichkeit, den Reichtum ihres religiösen Lebens und ihres Glaubens zu teilen. Zur Abtei gehört ein großes Gästehaus, das Pilgern, Bedürftigen und Klosteraspiranten offen steht.

Azul; mit Rind
  
Ntra. Señora de los Ángeles
Casilla de Correo 34
B 7300 WAA - Azul, Bs As. Argentina




Montag, 1. April 2013

Gebet vor der Betrachtung

"Ich bitte dich, mein Gott,
lass mich dich erkennen,
lass mich dich lieben,
damit ich mich ewig an dir erfreue.

Und wenn ich es in diesem Leben
nicht ganz vermag, so
lass mich wenigstens in deiner Erkenntnis und
in deiner Liebe wachsen,
damit dort die Freude vollkommen sei,
hier in der Hoffnung und
dort in der Wirklichkeit.

Herr und Vater, durch deinen Sohn
rätst du, ja befiehlst du zu bitten:
dass unsere Freude vollkommen sei.

Mein Geist wird inzwischen darüber nachsinnen,
meine Zunge wird davon reden,
meine Seele wird danach hungern,
mein Fleisch wird danach dürsten,
mein ganzes Wesen wird
nach jener Freude verlangen –
bis ich eingehe in die Freude meines Gottes.
Amen."

(vom hl. Bonaventura, Soliloquim IV.27)