... ein Bericht der
katholischen Tageszeitung DT
Dienstag, 8. April 2014
Was sagst du, Jesus? - Kreuzweg, 3. Stat.
3. Station - Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Man geht.
Opfer und Henker,
alles zugleich setzt sich
in Bewegung,
auf den Kalvarienberg zu..
Man zerrt Gott am Halse,
er strauchelt plötzlich und
fällt zu Boden.
Was sagst du, Jesus, zu
diesem Fall?
Und jetzt, da du darum
weißt,
was denkst du von jener Minute,
in der man fällt
und die schlecht geladene
Last einen hinwirft?
Wie findest du die Erde,
die du gemacht hast? –
Ach, nicht nur die Bahn des
Guten ist voller Rauheit,
auch die des Bösen ist
trügerisch und schwindelerregend!
Man kann nicht so einfach
graden Schrittes auf ihr dahingehen,
man muss sie kennenlernen, Stein
für Stein,
und oft versagt der Fuß
dabei,
aber das Herz,
es beharrt. –
O Herr, bei diesen geheiligten
Knien,
bei diesen beiden Knien,
die dir zu gleicher Zeit
versagten,
bei dem Brechreiz
und dem Fall zu Anfang des
furchtbaren Weges,
bei dem Hinterhalt, dem du
erlegen bist,
bei der Erde, die du
kennengelernt hast:
rette uns vor der ersten
Sünde,
die man in der Überraschung
begeht!
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
Montag, 7. April 2014
Betrachte und erbebe! - Kreuzweg, 2. Stat.
2. Station - Jesus wird zum Tode verurteilt
Man gibt ihm seine Kleider
wieder, und
das Kreuz wird ihm
gebracht.
„Gegrüßt, o Kreuz“ sagt
Jesus, „das ich so lange begehrt!“
Und du, o Christ. Betrachte
und erbebe!
O feierlicher Augenblick,
in dem Christus
Das erstemal das ewige
Kreuz umfaßt!
O Baum des Paradieses, an
diesem Tage erfüllt!
Betrachte, Sünder, und
sieh, wie weit es
deine Sünden gebracht
haben.
Kein Verbrechen gibt es
mehr, ohne dass
ein Gott darauf ist,
und kein Kreuz mehr ohne
Christus.
Wohl ist das Unglück des
Menschen groß,
aber wir dürfen nichts mehr
dagegen sagen,
denn Gott ruht darauf, er,
der nicht gekommen ist,
auszulegen,
sondern zu erfüllen, -
Jesus empfängt das Kreuz.
„Wir geben ihm Holz für
sein Brot“,
wie es beim Propheten
Jeremias heißt.
Ach, wie ist das Kreuz
lang, wie ungeheuer ist es und wie schwer!
Wie hart ist es! Wie starr!
Wie drückend das Gewicht
des unnützen Sünders!
Wie lang muss man es
tragen, Schritt für Schritt,
bis man darauf stirbt!
Und du willst das alles
alleine tragen, Jesus?
Mach nun auch mich geduldig
unter dem Holze,
von dem du willst, dass ich
es tragen soll.
Denn wir müssen
das Kreuz tragen,
ehe es uns trägt.
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
Sonntag, 6. April 2014
Wir haben dich gerichtet! - Kreuzweg, 1. Stat.
1. Station - Jesus wird zum
Tode verurteilt
Nun ist es aus. Wir haben Gott
gerichtet,
wir haben ihn zum Tode
verurteilt.
Wir wollen Jesus Christus
nicht mehr unter uns dulden,
er geniert uns.
Wir haben keinen andern
König als den Cäsar,
kein anderes Gesetz als
Blut und Gold.
Kreuzigt ihn doch, wenn ihr
wollt, aber befreit uns von ihm!
Führt ihn doch weg! Was
liegt uns daran.
Wenn es sein muss, so
opfert ihn
und gebt uns den Barrabas!
Pilatus sitzt zu Gericht an
dem Ort, der Gabbatha heißt.
„Hast du uns nichts zu
sagen?“ fragt er.
Und Jesus antwortet nicht,
„Ich finde keine Schuld an
diesem Menschen“, sagt Pilatus,
„aber, nun ja denn! Mag er
sterben,
wenn euch so viel daran
liegt. Ich geb‘ ihn euch. Ecce homo!“
Da steht er nun,
die Krone auf dem Haupt, den Purpur auf dem Rücken.
die Krone auf dem Haupt, den Purpur auf dem Rücken.
Ein letztes Mal sind seine
Augen auf uns gerichtet,
Augen voller Blut und
Tränen.
Aber was können wir dafür?
Wir sind nicht in der Lage,
ihn länger bei uns zu behalten.
Wie er ein Ärgernis für die
Juden war, ist er für uns eine Torheit.
Übrigens ist der
Richterspruch schon aufgeschrieben
auf hebräisch, lateinisch,
griechisch. Nichts fehlt daran.
Und man sieht
die Menge – sie schreit,
den Richter – er wäscht
sich die Hände.
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
Dienstag, 1. April 2014
Der heilige Pfarrer von Ars und die Erwartung der Laien
„Wir erkennen die bekannte
Darstellung des Heiligen, wie er sich einem Jungen zuwendet und gleichzeitig
seine rechte Hand mit dem Zeigefinger zum Himmel hindeutet. Damit zeigt er dem
Jungen an, dass er, der Priester, es ist, der diesem Menschenkind den Weg zum
Himmel zeigen möchte. Das ist es, was die Gläubigen vom Priester erwarten."
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