Man geht.
Opfer und Henker,
alles zugleich setzt sich
in Bewegung,
auf den Kalvarienberg zu..
Man zerrt Gott am Halse,
er strauchelt plötzlich und
fällt zu Boden.
Was sagst du, Jesus, zu
diesem Fall?
Und jetzt, da du darum
weißt,
was denkst du von jener Minute,
in der man fällt
und die schlecht geladene
Last einen hinwirft?
Wie findest du die Erde,
die du gemacht hast? –
Ach, nicht nur die Bahn des
Guten ist voller Rauheit,
auch die des Bösen ist
trügerisch und schwindelerregend!
Man kann nicht so einfach
graden Schrittes auf ihr dahingehen,
man muss sie kennenlernen, Stein
für Stein,
und oft versagt der Fuß
dabei,
aber das Herz,
es beharrt. –
O Herr, bei diesen geheiligten
Knien,
bei diesen beiden Knien,
die dir zu gleicher Zeit
versagten,
bei dem Brechreiz
und dem Fall zu Anfang des
furchtbaren Weges,
bei dem Hinterhalt, dem du
erlegen bist,
bei der Erde, die du
kennengelernt hast:
rette uns vor der ersten
Sünde,
die man in der Überraschung
begeht!
(Paul Claudel (1868-1955), Der
Kreuzweg
Übertragen von Klara Marie
Faßbinder, 1938)
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