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Freitag, 6. März 2015

Dein Herz in der Gottesliebe brennend halten

Ich gebe dir den Rat, dass dein Verlangen stets danach brenne, Buße zu tun. In den äußeren Werken folge jedoch den Geboten deiner Väter. Gott sieht auf das Herz, welches du stets in der Gottesliebe brennend halten sollst, denn einem kochenden Topf nähern sich die Fliegen nicht, doch in einem lauwarmen ertränken sie sich.

Vor einer Seele, die mit göttlicher Liebe erwärmt ist, fliehen die Dämonen und unreinen Geister.

In einer Seele, die lau an Güte und kalt an Liebe ist, dort ertränken sich die Fliegen der eitlen und unnützen Gedanken.

Hiervon entsteht der verderbliche Schlaf einer nachlässigen Seele, über die ich zu dir spreche, da viele, die im Ordensleben schlafen, auch noch davon träumen, die Vollkommenheit zu erlangen.

Doch beim Sterben werden sie sehen, dass sie geschlafen und geträumt haben, weil sie ihre Hände voller Fliegen teuflischer Täuschungen finden.

(Hl. Camilla Battista von Varano)


Donnerstag, 5. März 2015

„Sei weise und klug!“

Ich will nicht, dass du das Verhalten dieser Törichten nachahmst, sondern dass du in jeder kleinen und großen Sache die Augen des Geistes zu Gott erhebst und mit dieser Intention die ganze Zeit deines Lebens heiligst.

Das heißt, tue alles aus Liebe zu Gott und ertrage aus Liebe zu Gott alles Widerwärtige. Aus Liebe zu Gott lies und singe das Offizium, wasche das Geschirr, fege, verrichte die Liebesdienste sowohl an den Gesunden als auch an den Kranken.

Wenn du im Geist diese Haltung einnimmst, nämlich zu sagen „aus Liebe zu Gott“, wird das dein Geist auch aussprechen, ohne dass du daran denkst.

(Hl. Camilla Battista von Varano)


Mittwoch, 4. März 2015

"Die Kirche wurde vom Herrn gegründet und sie ist rein"

- dies sagte Bischof Juan Ignacio Arrieta, der Sekretär des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, zum Anlass einer Wallfahrt von etwa 200 Nonnen mit über  tausend Schülern nach Rom.


Wie ein Esel, der den Wein trägt und das Wasser trinkt

Sieh zu, dass du dich im Ordensleben nicht dem Schlaf hingibst, wie es viele tun, die in den Orden eingetreten sind und den Eifer des Anfangs vergessen haben. Alles Gute, das sie tun, ist ohne geistige Überlegung getan. 

Sie folgen den Ordnungen und Zeremonien und den Einrichtungen des heiligen Ordenslebens wie die Ziegen: wenn sie eine springen sehen, tun es ihr alle gleich und wissen nicht warum. Er handelt wie ein Esel, mit Verlaub gesagt, der den Wein trägt und das Wasser trinkt. 

So halten diese Ordensleute eine sehr große Last aus, jedoch mit ganz, ganz wenig Frucht. Denn wie die Materie ohne Form für den Menschen nicht schön ist – auch nicht zu einem nützlichen Gebrauch – so ist das ohne Intention auf Gott vollbrachte Werk weder für Gott wohlgefällig, noch für uns von Nutzen. Denn das Tugendhafte Werk ist die Materie und die gute oder traurige Intention ist die Form, wobei es Torheit ist, ohne Intention etwas zu tun.

(Hl. Camilla Battista von Varano)


Dienstag, 3. März 2015

Lob und Danksagung

Wähle dir von Zeit zu Zeit einen Tag aus, 
an dem du dich ungehindert 
dem Lobe Gottes hingeben kannst, 
als Ersatz für all das Lob und die Danksagung
die du deinem Gott für all seine Wohltaten 
während deines Lebens zu geben versäumt hast.

Dieser Tag sei dir ein Freuden- und Jubeltag und du wirst so schon zum Voraus jene unaussprechliche Lobpreisung feiern, welche dein Mund in Ewigkeit dem Ruhme des Herrn erschallen lassen muß, wenn du einst von Gottes Nähe beglückt und von seiner Herrlichkeit überströmt wirst.

Gertrud von Helfta (Gueranger 1863)


Montag, 2. März 2015

Ein Schrei des Herzens

Aus einem offenen Brief vom 10. Dezember 2014 einer besorgten amerikanischen Katholikin an Papst Franziskus.

Die Kirche mit ihren Vorschriften und Ratschlägen hat mich aus dem Dreck der Sünde und des Egoismus herausgezogen. 

Und nun, Heiliger Vater, scheint es, daß Sie die Kirche genau in diesen Dreck hineinziehen wollen. Sie sagen zum Sünder, daß das, was er ist und was er tut, trotz allem gut so ist, wie es ist. 

Sie erheben uns nicht zum höheren Vorbild Christi, wie es die Kirche als Lehrmeisterin der Völker immer getan hat. Sie lassen uns dort, wo wir sind, bestärken oder beruhigen uns sogar in unserer Sünde. 

Eine Laxheit gegenüber den Geboten und Ratschlägen Gottes führt nur zu mehr Sünde. 

Das ist es, was wir an uns selbst erlebt haben, wir, die Kinder der 68er-Kulturrevolution in Deutschland. Sie haben uns erlaubt, schrankenlos im Dreck zu spielen, und unserer Befriedigung und Trägheit zu frönen. Die Folge war die Unmenschlichkeit. Viele Eltern und Lehrer wollten ihre Kinder nicht mehr strafen, wenn sich diese schlecht verhielten. Folglich haben sie das Auftreten unmoralischer und unmenschlicher Verhaltensweisen gefördert. Ich selbst war Zeugin der Auswirkungen dieser antiautoritären Erziehung an der Schule, als ein Mädchen meiner Klasse von ihren Mitschülern aus dem einzigen Grund belästigt wurde, weil sie eine gute Schülerin sein wollte. Der Lehrer in seiner Laxheit hat sich diesem Verhalten nicht widersetzt, so daß das Mädchen bald darauf die Schule verlassen mußte.

Hier aber geht es um weit mehr, nämlich um die Frage nach den Seelen und ihre Rettung. 

Helfen Sie als Oberhaupt der Kirche den Seelen dabei in den Himmel zu kommen, indem Sie sie in ihrer Sünde bestärken? Hat das der Heilige Ignatius von Loyola seinen Jesuiten gelehrt? 

Ist es nützlich, wenn Sie die Dinge vage und zweideutig, unklar, wirr und mißverständlich machen? 

Wie viele Paare, die lange um ihre Ehe gerungen haben, aber dank der unverkürzten Lehre und Wahrheit Christi treu zusammengeblieben sind, werden nach Ihren jüngsten Worten und nach einigen Erklärungen der Bischofssynode nun in die Laxheit abgleiten und ihre Ehe aufgeben, indem sie denken, daß es für sie nun ja letztlich eine „zweite Möglichkeit“ gibt? Was wird geschehen, wenn Sie jemanden einer momentanen Verzweiflung entreißen, aber zur Anmaßung verleiten, die zusammen mit der Verzweiflung eine der beiden Hauptsünden gegen die Tugend der Hoffnung ist? Sie werden sich eines Tages für jede dieser Seelen vor Gott verantworten müssen, und ich bitte Sie, darüber nachzudenken, was ich Ihnen zu sagen versuche. 

Ich kann Ihnen sagen, daß ihre Vorgehensweise zu keinem guten Ergebnis führt. 

Nur die Aufforderung zur Umkehr und der klare Hinweis, wie diese geschieht und wie man in ihr bleibt nach dem Beispiel des heiligen Johannes dem Täufer, wird die Seelen in den Himmel führen. Man darf den Sünder nicht in der Sünde unterstützen, sondern muß ihn wiederaufrichten und ihn aus der Sünde herausführen! Das ist es, was ein guter katholischer Priester mit mir getan hat und wofür ich Ihm und der heiligen Kirche immer dankbar sein werde.

Quelle

Sonntag, 1. März 2015

Der Antimodernisten-Eid (7 von 7)

Eine Aufnahme in den Codex iuris canonici von 1918 erfolgte nicht. Der entsprechende Text des vom Hl. Offizium am 22. März 1918 veröffentlichten Dekretes lautet: „Im Codex des kanonischen Rechtes, der vom nächsten Pfingstfest an verpflichtende Kraft haben wird, werden die 'Consilia a vigilantia' und der Antimodernisteneid nicht erwähnt, von denen in der Constitutio 'Pascendi Dominici gregis' und im Motuproprio 'Sacrorum Antistitum' Papst Pius' X. die Rede ist. Deshalb war im Hinblick auf den Can. 6 Nr. 6 des kanonischen Rechtes die Frage erhoben worden, ob die Vorschriften, die sich auf die obengenannten Erlasse beziehen, nach dem kommenden Pfingstfest in Kraft bleiben oder nicht". (Im Can. 6 Nr. 6 wird gesagt, daß alle kirchlichen Gesetze, die im neuen Codex nicht ausdrücklich erwähnt sind, als aufgehoben zu gelten haben. Ausgenommen natürlich die Vorschriften der liturgischen Bücher.)

„Auf Befehl S. Heiligkeit Papst Benedikis XV. ist die Angelegenheit der Höchsten Kongregation des Hl. Offiziums vorgelegt worden, worauf die Kardinäle und Generalinquisitoren in Sachen des Glaubens und der Sitten auf ihrer Vollversammlung am 20. März 1918 den ausdrücklichen Beschluß faßten: 'Die erwähnten Vorschriften, die wegen der gegenwärtig umherschleichenden modernistischen Irrtümer erlassen worden waren, sind zwar ihrer Natur nach zeitlich begrenzt und vorübergehend und konnten deshalb nicht in den Codex des kanonischen Rechtes aufgenommen werden. Aus anderen Gründen aber müssen sie in voller Kraft bleiben, bis der Apostolische Stuhl in dieser Sache etwas anderes verfügt, weil das Gift des Modernismus keineswegs aufgehört hat, verbreitet zu werden".
Am folgenden Donnerstag desselben Monats und Jahres hat S. Heiligkeit in der regelmäßigen Audienz, die er den H.H. Assessor (des Hl. Offiziums) gewährte, den vorgetragenen Beschluß der Kardinäle mit seiner höchsten Autorität bekräftigt. Gegenteiliges steht nicht im Wege.

Gegeben zu Rom im Gebäude des Hl. Offiziums. am 22. März 1918, Aloisius Castellano, Notar".