Seiten dieses Blogs

Sonntag, 5. Juli 2015

Von der Beichte und Kommunion (4/5)

(4) Die Seele wird auch erstaunt sein, daß sie ihre Fehler vergißt und Mühe hat, sich an sie zu erinnern. Sie soll sich darum jedoch keine Sorgen machen, aus zwei Gründen.

Erstens, weil ein solches Vergessen ein Zeichen der Reinigung von diesem Fehler ist; auf dieser Stufe ist es das beste, alles, was uns betrifft, zu vergessen und ganz Gottes eingedenk zu sein.

Zweitens, weil Gott ganz gewiß der Seele ihre größten Fehler zu sehen geben wird, wenn es nötig wird zur Beichte zu gehen; denn dann nimmt er selbst die Gewissenserforschung vor, und die Seele wird sehen, daß sie damit besser zurechtkommt als mit allen ihren eigenen Anstrengungen.

(J. M. Guyon, Suche Gott in dir)


Samstag, 4. Juli 2015

Von der Beichte und Kommunion (3/5)

(3) Für die Beichte muß man wissen, daß die Seelen, die diesen Weg gehen, oft über folgendes erstaunt sind: Wenn sie sich dem Beichtstuhl nähern und dann anfangen, ihre Sünden zu bekennen, wird ihr Herz statt von Bedauern und Reue, wie sie es gewohnt waren, von einer sanften ruhigen Liebe ergriffen.

Jene, die hiervon nicht wissen, wollen sich dem entziehen, um einen Akt der Reue herbeizuführen, denn sie haben gehört, das sei notwendig, und es ist wahr. Aber sie sehen nicht, daß sie dabei die wahre Reue verlieren, die diese eingegossene Liebe ist. Sie ist unendlich größer ab das, was sie aus sich selbst hervorbringen könnten. Sie erleben ein wunderbares Geschehen, das alles andere vollkommen einschließt, wenn auch nicht in einzelne Vorgänge unterschieden.

Sie sollen sich nicht die Mühe machen, etwas anderes zu tun, wenn Gott viel vortrefflicher in ihnen und mit ihnen handelt. Es heißt die Sünde hassen, wie Gott sie haßt, wenn man sie auf diese Weise haßt. Die reinste Liebe ist die, die Gott in der Seele wirkt. Sie dränge also nicht danach, zu handeln, sondern bleibe so, wie sie ist und folge dem Rat des Weisheitslehrers: „Vertraue auf Gott und bleibe in Ruhe an dem Platz, an den er euch gestellt hat" (vgl. Sir 11,22).

(J. M. Guyon, Suche Gott in dir)



Freitag, 3. Juli 2015

Wer FREI ist.

Frei ist der, welcher nicht den Lüsten dient, 
sondern durch Einsicht und Besonnenheit Herr ist über den Leib 
und sich unter großer Danksagung mit dem zufriedengibt, 
was ihm von Gott gegeben wird, auch wenn es ganz bescheiden ist. 
Denn wenn der Gott liebende Geist und die Seele 
miteinander in Einklang stehen, lebt der ganze Leib im Frieden, selbst wenn er es nicht möchte. 
Wenn nämlich die Seele will, wird jede Regung des Leibes ausgelöscht.

Quelle: Weisungen der Philokalie


Von der Beichte und Kommunion (2/5)

(2) Sobald man zu dieser Weise des Gebets gelangt ist, unterläßt Gott es nicht, der Seele alle Fehler vorzuhalten, die sie macht. Kaum hat sie einen Fehler begangen, da fühlt sie schon den brennenden Vorwurf. Das ist eine Gewissensprüfung, die Gott vornimmt, und ihm entgeht nichts. Die Seele muß sich dann nur einfach Gott zuwenden; sie erleide die Strafe und die Zurechtweisung, die er ihr auferlegt.

Da diese Prüfung von Seiten Gottes andauert, kann die Seele nicht mehr sich selbst prüfen. Wenn sie sich in Treue Gott überläßt, wird sie bald von seinem göttlichen Licht besser geprüft sein, als sie das mit all ihrem Eifer könnte. Die Erfahrung wird sie das bald erkennen lassen.

(J. M. Guyon, Suche Gott in dir)


Donnerstag, 2. Juli 2015

Welch intensive Tage

Mittwoch  - Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn Jesu Christi;
Donnerstag - Fest Mariä Heimsuchung und Priester-Donnerstag;
Freitag - Herz-Jesu-Freitag;
Samstag - Herz-Mariä-Samstag.

+

Mutter und Mittlerin

Laßt uns mit Zuversicht nahen dem Throne der Gnade!
Damit wir Barmherzigkeit finden und Gnade erlangen,
wenn wir der Hilfe bedürfen!

In dir, Maria, ist alle Gnade des Weges und der Wahrheit!
In dir ist die Hoffnung des Lebens und jeglicher Tugend,
der Gnaden voll ist dein Antlitz!

Denke an uns, Jungfrau, Gottesmutter,
wenn du stehst vor dem Antlitz Gottes!
Erflehe Gnaden für uns, Mutter des Lebens!
Denn siehe: Alles hat der Herr dir übergeben;
Es gibt nichts, was nicht in deiner Gewalt wäre,
oder was er dir nicht übergeben hätte.

Du allein vor allen Frauen hast ja Gnade gefunden
und Huld vor ihm, unserem König!
Großes hat er an dir getan, der mächtig ist
und dessen Name voll Herrlichkeit.

In deine Hand ist gelegt unser Heil;
Wende deinen Blick uns nur zu und wir werden voll Freude
unserem König dienen!

(Pies. Aus Messe und Offizium des Festes „Mittlerin aller Gnaden“)



Mittwoch, 1. Juli 2015

Ehemaliger Abt der Trappistenabtei „Unserer Lieben Frau vom Schnee“ stirbt mit fast 102 Jahren

Dom Claudius Valour, der ehemalige Abt der Trappistenabtei Notre Dame des Neiges, ist am 29. Juni 2015 gestorben. Geboren 1913 (!) trat er 1936 in des Neiges ein, nachdem er bereits drei Jahre vorher in das Priesterseminar eingetreten ist. Nach dem Noviziat legte er seine einfache Profess am 8. Dezember 1938 ab. Kriegsbedingt, er war von 1940-1945 Soldat, konnte er erst am 6. Januar 1946 seine feierliche Profess ablegen. Im selben Jahr (am 4. August) erhielt er die Priesterweihe. Es ist überliefert, dass Dom Claudius nach seiner Rückkehr vom Krieg in das Kloster nur noch 40 kg  wog und bereits die Toten-Glocken für ihn geläutet wurden. Bald wurde er Novizenmeister und Prior.

Seine Mitbrüder wählten ihn am 2. April 1959 zum ihrem Abt. Das Amt behielt er bis 1982 inne. U. a. war er in dieser Zeit verantwortlich für mehrere Klostergründungen, denen er nach seiner Resignation als Abt zeitweise als Spiritual diente.

Zu seinem 100. Geburtstag war Dom Claudius fast vollständig taub, aber körperlich noch so gut beisammen, dass er keine Medikamente einnehmen musste und sich sogar noch ohne den Aufzug zu benutzen im Haus bewegen konnte.

Betet für den Verstorbenen, den ich einst als gütigen und frommen Mönch kennenlernen durfte.

Gnadenströme

Fest des kostbaren Blutes
Unseres Herrn Jesus Christus

Das Fest des kostbaren Blutes, das heute gefeiert wird, ist ein Fest der Erlösung, für die wir nie genug danken können. In Wasser und Blut, die aus Händen und Füßen, besonders aber aus der Seitenwunde des Gekreuzugten herausflossen, sah die Kirche immer den gottmenschlichen Lebensstrom, der vom Kreuz herab durch die Kirche in Taufe und Eucharistie alle erreicht zur Reinigung, zur Heiligung und zur innigsten Verbundenheit mit Christus.


Wir werden aber auch an das Opferblut erinnert, das der Hohepriester Jesus Christus dem himmlischen Vater zur Versöhnung für die Sünden der Welt dargebracht hat.

Und wir werden aufgefordert, in der Kraft des Blutes Christi, das in jeder Heiligen Messe gegenwärtig ist und das wir als Unterpfand der Erlösung in der Brotsgestalt der Hostie empfangen dürfen, für sein Kommen am Ende der Weltzeit bereit zu sein. 

Wir alle sind aufgefordert, durch unser ganzes Leben zu beweisen, dass das Blut Christi nicht vergebens vergossen wird.