„Daraus versuchen sie dann zu leben.
Alles muß zur Darstellung dieses einen Christuslebens werden. Darum nennen sie
ihr Leben ein „kreuztragendes Leben”.
Der klösterliche Tag, den der geheiligte Rhythmus des ora et labora bis zur letzten Minute
erfüllt, die Vielfalt der Aufgaben auf allen Gebieten,
die Drangsal wirtschaftlicher Not, der bei dem reichen
Nachwuchs immer spürbarer werdende Platzmangel,
das menschliche Schwach- und Schwierigsein, Krankheit
und Sterben –
all das ist nur gleichsam der Rahmen,
ist Gelegenheit für das Eigentliche:
daß Christus
Gestalt gewinne.
Es ist die Last des Kreuzes,
die an seiner Realität nicht zweifeln läßt.
Aber gerade deshalb erscheint sie liebenswert. Denn
das Kreuz ist die einzige Quelle des Christuslebens und damit auch einer Gemeinschaft, die ihren
vornehmsten Sinn darin sieht, Christusleib, Ekklesia zu sein.
Darum geht es den Frauen
immer und überall.
Ob sie in der Küche arbeiten oder auf dem Feld, in der
Schusterei oder Bäckerei, im Garten oder auf der Bibliothek, am Stickrahmen
oder am Schreibtisch, in der Sakristei oder im Atelier; ob sie einer kranken
Schwester dienen oder selbst krank daliegen, ob sie versammelt sind zu Mahl und
Gebet, zu Lesung und fröhlicher Erholung oder ob sie in einsamer Stille sich
dem Gebet und der Meditation hingeben - nichts gibt es, was diesem Sinn
entzogen wäre.
Alles, was geschieht, ist hineingehoben in das Andere,
das Christusleben, ist von einer
heiligen Zeichenhaftigkeit, ist opus
dei - Werk Gottes an uns und unsere
Antwort auf dieses Werk im Dienst für Gott.“
Hervorhebungen von mir.
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