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Mittwoch, 6. Januar 2016

„Dreikönigswasser"

Am Vorabend des Festes der Erscheinung des Herrn wird das sogenannte „Dreikönigswasser" geweiht. Der Brauch geht zurück auf die Zeit, als Erscheinung des Herrn wie Ostern einer der großen Tauftage der Kirche war, für die in der vorrangehenden Vigil das Taufwasser geweiht wurde. Als der Tauftermin seine Bedeutung verlor, wurde das Dreikönigswasser vor allem für die Segnungen der Häuser und Wohnungen der Gläubigen benutzt.

Kölner Taufbecken, 6. Jh.
 

Nach der Allerheiligenlitanei und Psalmengebet spricht der Priester den Exorzismus:

Wir beschwören dich, unreiner Geist, jede teuflische Macht, jeden Einfluss des höllischen Feindes, jede teuflische Heerschar und  Bande, im Namen und in der Kraft unseres Herrn Jesus Christus: verschwinde und hebe dich hinweg von der Kirche Gottes, von allen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen und durch das kostbare Blut des göttlichen Lammes erlöst sind.
Wage nicht ferner, du hinterlistige Schlange, das Menschengeschlecht zu betrügen, die Kirche Gottes zu verfolgen und die Auserwählten Gottes zu schütteln und zu beuteln wie den Weizen. Gott der Allerhöchste gebietet dir, denn in deinem großen Übermut maßest du dir immer noch an, ihm gleich zu gelten; er aber will, dass alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gott Vater gebietet dir, Gott Sohn gebietet dir, Gott der Heilige Geist gebietet dir. Es gebietet dir die Majestät Christi, Gottes ewiges Wort, das Fleisch geworden ist für das Heil unseres Geschlechtes, das durch deinen Neid verloren war. Er erniedrigte sich selbst und übte Gehorsam bis zum Tod. Er baute seine Kirche auf festem Felsen und verkündete, die Pforten der Hölle würden sie niemals überwältigen, denn er selbst werde bei ihr bleiben alle Tage bis ans Ende der Welt. Es gebietet dir das Heiligtum des Kreuzes und die Kraft aller Geheimnisse des christlichen Glaubens. Es gebietet dir die hehre Jungfrau und Gottesmutter Maria, denn sie hat vom ersten Augenblick ihrer unbefleckten Empfängnis dein stolzes Haupt in ihrer Demut zertreten. Es gebietet dir der Glaube der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller übrigen Apostel. Es gebietet dir das Blut der Martyrer und die fromme Fürbitte aller Heiligen.

Also beschwören wir dich, verfluchter Drache und deine ganze teuflische Heerschar, durch den lebendigen Gott, durch den wahren Gott, durch den heiligen Gott; denn also hat er die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, auf dass niemand, der an ihn glaubt, verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Höre auf, die Menschen zu betrügen und ihnen das Gift des ewigen Verderbens zu reichen. Höre auf, der Kirche zu schaden und ihre Freiheit in Fesseln zu schlagen! Fort mit dir, Satan, Erfinder und Meister jeden Truges, Feind des menschlichen Heiles! Gib Raum unserem Herrn Jesus Christus, denn an ihm hast du nichts gefunden von deinen Werken; gib Raum der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, denn Christus selbst hat sie gewonnen durch sein Blut. Demütige dich unter der mächtigen Hand Gottes; erzittere und entweiche, da wir den heiligen furchtbaren Namen Jesu anrufen: vor ihm bebt die Hölle, ihm sind die Kräfte und Mächte und Herrschaften unterworfen; ihn preisen die Cherubim und die Seraphim mit nimmer ermüdender Stimme rufend: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott Sabaoth.

Nach weiteren Gebeten und Gesängen spricht der Priester:

Lasset uns beten.
O Gott! Wie Du am heutigen Tage Deinen eingeborenen Sohn durch die Führung des Sternes den Heiden geoffenbart hast, so lass uns, nachdem wir Dich schon aus dem Glauben erkannt haben, durch Deine Güte dereinst zur Anschauung Deiner Herrlichkeit und Größe gelangen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Danach werden Salz und Wasser gesegnet und weitere Gebete gesprochen.

Der Priester streut nun dreimal in Kreuzesform Salz in das Wasser und
spricht dabei einmal:

Die Mischung von Salz und Wasser geschehe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.
Der Herr sei mit euch.
Und mit deinem Geiste.
Lasset uns beten.
O Gott, Du Urheber unbesiegter Kraft, Du unüberwindlicher König des Reiches und allzeit erhabener Herrscher, Du brichst die Kraft der gegnerischen Gewalt, Du überwindest den grausam wütenden Feind und vertreibst mit mächtiger Hand seine Bosheit: Dich, Herr, bitten wir und flehen wir in tiefer Ehrfurcht an: schau dieses Salz und Wasser, das Du geschaffen, gnädig an, überstrahle es in Güte und heilige es mit dem Tau Deiner Gnade. Wo immer es hin gesprengt wird, möge durch die Anrufung Deines heiligen Namens abgewehrt werden jeder Anschlag des unreinen Geistes und weit vertrieben werden die Schrecknis der giftigen Schlange; der Heilige Geist aber sei uns allerorten nahe, die wir um Dein Erbarmen flehen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Nach der Segnung besprengt der Priester das Volk mit dem geweihten Wasser.
Zuletzt singt man das Te Deum.



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