Kölner Taufbecken, 6. Jh. |
Nach der Allerheiligenlitanei
und Psalmengebet spricht der Priester den Exorzismus:
Wir beschwören dich, unreiner
Geist, jede teuflische Macht, jeden Einfluss des höllischen Feindes, jede
teuflische Heerschar und Bande, im Namen
und in der Kraft unseres Herrn Jesus Christus: verschwinde und hebe dich hinweg
von der Kirche Gottes, von allen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen und durch
das kostbare Blut des göttlichen Lammes erlöst sind.
Wage nicht ferner, du
hinterlistige Schlange, das Menschengeschlecht zu betrügen, die Kirche Gottes zu
verfolgen und die Auserwählten Gottes zu schütteln und zu beuteln wie den
Weizen. Gott der Allerhöchste gebietet dir, denn in deinem großen Übermut maßest
du dir immer noch an, ihm gleich zu gelten; er aber will, dass alle Menschen
selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Gott Vater gebietet dir,
Gott Sohn gebietet dir, Gott der Heilige Geist gebietet dir. Es gebietet dir die
Majestät Christi, Gottes ewiges Wort, das Fleisch geworden ist für das Heil
unseres Geschlechtes, das durch deinen Neid verloren war. Er erniedrigte sich
selbst und übte Gehorsam bis zum Tod. Er baute seine Kirche auf festem Felsen und
verkündete, die Pforten der Hölle würden sie niemals überwältigen, denn er
selbst werde bei ihr bleiben alle Tage bis ans Ende der Welt. Es gebietet dir das
Heiligtum des Kreuzes und die Kraft aller Geheimnisse des christlichen Glaubens.
Es gebietet dir die hehre Jungfrau und Gottesmutter Maria, denn sie hat vom
ersten Augenblick ihrer unbefleckten Empfängnis dein stolzes Haupt in ihrer Demut
zertreten. Es gebietet dir der Glaube der heiligen Apostel Petrus und Paulus
und aller übrigen Apostel. Es gebietet dir das Blut der Martyrer und die fromme
Fürbitte aller Heiligen.
Also beschwören wir dich,
verfluchter Drache und deine ganze teuflische Heerschar, durch den lebendigen
Gott, durch den wahren Gott, durch den heiligen Gott; denn also hat er die Welt
geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, auf dass niemand, der an
ihn glaubt, verloren gehe, sondern das ewige Leben habe. Höre auf, die Menschen
zu betrügen und ihnen das Gift des ewigen Verderbens zu reichen. Höre auf, der
Kirche zu schaden und ihre Freiheit in Fesseln zu schlagen! Fort mit dir,
Satan, Erfinder und Meister jeden Truges, Feind des menschlichen Heiles! Gib
Raum unserem Herrn Jesus Christus, denn an ihm hast du nichts gefunden von
deinen Werken; gib Raum der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche,
denn Christus selbst hat sie gewonnen durch sein Blut. Demütige dich unter der
mächtigen Hand Gottes; erzittere und entweiche, da wir den heiligen furchtbaren
Namen Jesu anrufen: vor ihm bebt die Hölle, ihm sind die Kräfte und Mächte und Herrschaften
unterworfen; ihn preisen die Cherubim und die Seraphim mit nimmer ermüdender
Stimme rufend: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott Sabaoth.
Nach weiteren Gebeten und
Gesängen spricht der Priester:
Lasset uns beten.
O Gott! Wie Du am heutigen Tage
Deinen eingeborenen Sohn durch die Führung des Sternes den Heiden geoffenbart
hast, so lass uns, nachdem wir Dich schon aus dem Glauben erkannt haben, durch
Deine Güte dereinst zur Anschauung Deiner Herrlichkeit und Größe gelangen.
Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht
in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Danach werden Salz und Wasser
gesegnet und weitere Gebete gesprochen.
Der Priester streut nun dreimal
in Kreuzesform Salz in das Wasser und
spricht dabei einmal:
Die Mischung von Salz und Wasser
geschehe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.
Der Herr sei mit euch.
Und mit deinem Geiste.
Lasset uns beten.
O Gott, Du Urheber
unbesiegter Kraft, Du unüberwindlicher König des Reiches und allzeit erhabener
Herrscher, Du brichst die Kraft der gegnerischen Gewalt, Du überwindest den
grausam wütenden Feind und vertreibst mit mächtiger Hand seine Bosheit: Dich,
Herr, bitten wir und flehen wir in tiefer Ehrfurcht an: schau dieses Salz und
Wasser, das Du geschaffen, gnädig an, überstrahle es in Güte und heilige es mit
dem Tau Deiner Gnade. Wo immer es hin gesprengt wird, möge durch die Anrufung
Deines heiligen Namens abgewehrt werden jeder Anschlag des unreinen Geistes und
weit vertrieben werden die Schrecknis der
giftigen Schlange; der Heilige Geist aber sei uns allerorten nahe, die wir um
Dein Erbarmen flehen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit
Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.
Nach der Segnung besprengt
der Priester das Volk mit dem geweihten Wasser.
Zuletzt singt man das Te
Deum.
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