„heimsuchen“ ist ein mittelhochdeutsches
Wort und bedeutet: heime suochen = in freundlicher oder feindlicher Absicht zu
Hause aufsuchen, überfallen.
Dabei überwiegt eher die negative
Bedeutung, wie: „als etwas Unerwünschtes, Unheilvolles o. Ä. über jemanden,
etwas kommen; befallen; auch: bei jemandem in einer ihn schädigenden oder für
ihn unangenehmen, lästigen Weise eindringen. (s. Duden).
Für das heutige Fest „Mariä
Heimsuchung“ sehen wir den freudigen Aspekt dieses Begriffes. Ein freudiges,
freundliches und freundschaftliches Ereignis kommt über jemanden. Maria besucht
ihre Base Elisabeth. Beide sind schwanger und tragen ein Kind unter ihrem
Herzen. Voll Freude.
Du bist gebenedeit.
Und gebenedeit ist die
Frucht deines Leibes.
Die unangenehme Bedeutung
von „heimsuchen“ wird oft auch darin gesehen, dass das „freudige Ereignis“ ins
Gegenteil verkehrt wird: „ein Kind unter dem Herzen tragen“ wird zu einer
schwere Krankheit, ist wie ein Horrorereignis. Schwangerschaft wird zum Unwort;
ist lästig und unangenehm.
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Wir bitten Dich, o Herr,
lass Deinen Dienern
das Geschenk Deiner
himmlischen Gnade
zukommen, damit allen,
denen die Mutterschaft
der seligsten Jungfrau
zum Anfang des Heiles
geworden,
die Gedächtnisfeier ihrer
Heimsuchung
den Frieden vermehre.
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