Da steht der Altar.
Ein steinerner Tisch, überwölbt von einem mit Symbolen geschmückten
Baldachin, darunter ein Reliquienschrein;
an der Wand zwei Tonsockel
mit verschlossenen Nischen für das heilige Brot und das heilige Buch.
Das ist alles.
Mehr ist nicht zu sehen,
da der Chor der Frauen dem Blick des Besuchers verborgen bleibt.
Wer aber dies Wenige zu
sehen versteht, sieht dennoch alles.
Hier quillt Leben - Leben,
das von jenseits stammt, das sich zu kosten gibt, um niemals mehr zu entlassen:
Gottes Leben. Nahezu 130 Menschen dienen
heute als Glieder der Gemeinschaft
von Heilig Kreuz diesem Altar. Hier
finden sie sich jeden Tag zusammen und begehen das Gedächtnis des
heilbringenden Herrentodes.
Schlicht ist
ihre Feier:
die gregorianischen Gesänge, die in gehaltener
Einstimmigkeit die Lesungen und Gebete des Priesters einleiten und auf
sie antworten,
die Darbringung der Gaben: Brot und Wein, die dem Priester
überreicht werden, damit er sie zum Altar trage und an ihnen das heilige
Geschehen vollziehe,
das tiefe Schweigen auf
der Höhe der Opferhandlung und das eucharistische Mahl.
Aber in dieser schlichten
Feier erfahren die Frauen von Heilig Kreuz das Ereignis ihres Tages.
Was sonst sich begibt, ist
unwichtig vor dem Geschehen dieser Stunde.
Denn hier und jetzt,
am Altar, kommt über sie
das Kreuz ihres Herrn und wandelt die vielen um in ein Bild der Kirche. Und sie
erkennen sich in Tod und Auferstehung als Leib des einen Christus.“
Hervorhebungen von mir.
(Sr. Corona Bamberg OSB, Quatember 1953, 234ff)
Inneres der Abteikirche Heilig-Kreuz, Benediktinerinnen-Herstelle |
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