Auf die Frage, was Papst
Franziskus eigentlich mit der Kirche vor hat, antwortete er:
Kard. O. R. Maradiaga:
Ich bin fest
überzeugt: Wir stehen in der Kirche am Beginn
einer neuen Ära. Ähnlich wie vor 50 Jahren, als Papst Johannes XXIII. die
Kirchenfenster öffnen ließ, um frische Luft hereinzulassen. Heute will
Franziskus die Kirche in die Richtung führen, in die er selbst vom Heiligen
Geist getrieben wird: näher bei den Menschen, nicht über ihnen thronend,
sondern in ihnen lebendig. Die Kirche, das darf man nicht vergessen, ist nicht
bloß eine Institution von Menschenhand, sondern Gottes Werk. Ich bin sicher, er
hatte bei unserer Wahl im März 2013 seine Hand im Spiel. Denn nach menschlichem Ermessen wäre ein anderer Papst geworden.
Über Erzbischof Müller tat
er eine Aussage, die man so verstehen kann, dass er, erstens nichts von den
Deutschen hält, und zweitens nichts von Papst Benedikt XVII. gehalten hat.
Kard. O. R. Maradiaga:
„Okay,
vielleicht hast Du {Müller] Recht, vielleicht aber auch nicht." Ich meine,
ich verstehe ihn: Er ist Deutscher - ja,
ich muss das sagen, er ist obendrein Professor, ein deutscher
Theologieprofessor. In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das
war's. Aber ich sage: „Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so. Du
solltest ein wenig flexibel sein, wenn du andere Stimmen hörst, damit du nicht
nur zuhörst und sagst, nein, hier ist die Wand." Also, ich glaube, er wird
dahin gelangen, andere Ansichten zu verstehen. Aber jetzt ist er halt noch am
Anfang, hört bloß auf seinen Beraterstab.
Wie gut Maradiaga Müller
kennt, kommt als Antwort auf die Frage, ob er ihm seinen Rat anbieten werde,
zutage. Dabei wird deutlich, dass er genau in dieselbe Falle tritt, in der er
EB Müller sieht, nämlich, nicht mit den anderen geredet zu haben.
Kard. O. R. Maradiaga:
Bis jetzt
haben wir noch nicht miteinander
gesprochen. Aber wir werden reden, ganz bestimmt. Es ist immer gut, einen
guten Dialog zu führen.
Sein enger Draht zu Papst Franziskus,
so der Interviewer, mache ihn für konservative Katholiken zu seinem „fürchterlich
zungenfertigen Chefberater". Eine Kommission firmiere als die „Achterclique"
von Bergoglio & Co. Das spräche für eine massive Gegnerschaft zum neuen
Papst. Voller prophetischem Selbstbewusstsein gibt er die Antwort.
Kard. O. R. Maradiaga:
Massiv
vielleicht, aber nicht zahlreich. Die meisten Katholiken stehen hinter dem
Papst. Seine Gegner sind Leute, die die
Wirklichkeit nicht kennen.
Wir sind wir bereits an einem „Point of
no return".
Eine interessante Aussage
Maradiagas findet sich auf die Frage, ob die deutsche Kirche reich sein dürfe,
solange sie mit ihrem Geld den Armen helfe? Man fragt sich tatsächlich, von
welcher Armut hier geredet wird
Kard. O. R. Maradiaga:
Den Armen zu helfen, bedeutet nicht, arm
zu sein. Es geht um
wahres Teilen. Sie haben Recht, die deutsche Kirche ist reich - reich an
Geschichte, an Kultur, an wunderbaren Kunstwerken. Dieses Erbe muss sie wahren.
Wir wären ja verrückt, wollten wir zu Bilderstürmern
werden wie im Mittelalter.
Interessant, nicht wahr?
Bilderstürmer gab es für den Kardinal im Mittelalter. Wie nennt er die
Geschehnisse in der Kirche seit dem 2. Vatikanischen Konzil?
Der deutschen Kirchensteuer
konnte er nur Positives abgewinnen; denn Reichtum ist nicht Reichtum.
Kard. O. R. Maradiaga:
Das ist ein
anderer Aspekt von Reichtum. Die Deutschen, große Organisatoren, haben sich
dieses System der Finanzierung ausgedacht. Das
habe ich nicht zu kritisieren. Ich sehe vielmehr, dass die deutsche Kirche
ein waches Auge, ein offenes Herz hat und dass sie ihren Reichtum für andere
einsetzt. Es gibt keine Ortskirche auf der ganzen Welt, die so viel Hilfe
leistet wie die deutsche. Keine einzige! Ich finde, das muss auch gesagt
werden, und als Außenstehender kann ich das am besten.
Das also hat der Kardinal
erkannt. Denn er, wie viele andere Oberhirten auf der ganzen Welt kommen nach
Deutschland um Geld zu erbitten (oder scheffeln) für die Armen (hoffentlich) in
ihren Ländern. Kardinal Maradiaga, kommt oft in deutsche Pfarreien. Er spendet
hier sogar Sakramente und predigt so, dass man glauben könnte, er gehöre einer
evangelikalen Kirche an.
Domine ad adiuvandum me festina! Libera nos a malo!
AntwortenLöschen.....In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das war's. Aber ich sage: „Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so. Du solltest ein wenig flexibel sein......
AntwortenLöschenHier das Ergebnis der neuen "Flexibilität" des Herrn Kardinals in seiner Heimat. Aber sicherlich nur deutsches richtig oder falsch denken:
http://charismatismus.wordpress.com/2014/01/21/honduras-3800-kinder-und-jugendliche-in-den-letzten-vier-jahren-ermordet/