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Dienstag, 21. Januar 2014

Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga spricht

Sicher einer der engsten Vertrauten von Papst Franziskus ist Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga aus Honduras. Er gab der Frankfurter Rundschau ein Interview und erwies sich darin als Kenner der Deutschen und als Prophet des Katholizismus. (Hervorhebungen von mir).

Auf die Frage, was Papst Franziskus eigentlich mit der Kirche vor hat, antwortete er:
Kard. O. R. Maradiaga:  
Ich bin fest überzeugt: Wir stehen in der Kirche am Beginn einer neuen Ära. Ähnlich wie vor 50 Jahren, als Papst Johannes XXIII. die Kirchenfenster öffnen ließ, um frische Luft hereinzulassen. Heute will Franziskus die Kirche in die Richtung führen, in die er selbst vom Heiligen Geist getrieben wird: näher bei den Menschen, nicht über ihnen thronend, sondern in ihnen lebendig. Die Kirche, das darf man nicht vergessen, ist nicht bloß eine Institution von Menschenhand, sondern Gottes Werk. Ich bin sicher, er hatte bei unserer Wahl im März 2013 seine Hand im Spiel. Denn nach menschlichem Ermessen wäre ein anderer Papst geworden.

Über Erzbischof Müller tat er eine Aussage, die man so verstehen kann, dass er, erstens nichts von den Deutschen hält, und zweitens nichts von Papst Benedikt XVII. gehalten hat.

Kard. O. R. Maradiaga:  
„Okay, vielleicht hast Du {Müller] Recht, vielleicht aber auch nicht." Ich meine, ich verstehe ihn: Er ist Deutscher - ja, ich muss das sagen, er ist obendrein Professor, ein deutscher Theologieprofessor. In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das war's. Aber ich sage: „Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so. Du solltest ein wenig flexibel sein, wenn du andere Stimmen hörst, damit du nicht nur zuhörst und sagst, nein, hier ist die Wand." Also, ich glaube, er wird dahin gelangen, andere Ansichten zu verstehen. Aber jetzt ist er halt noch am Anfang, hört bloß auf seinen Beraterstab.

Wie gut Maradiaga Müller kennt, kommt als Antwort auf die Frage, ob er ihm seinen Rat anbieten werde, zutage. Dabei wird deutlich, dass er genau in dieselbe Falle tritt, in der er EB Müller sieht, nämlich, nicht mit den anderen geredet zu haben.

Kard. O. R. Maradiaga:  
Bis jetzt haben wir noch nicht miteinander gesprochen. Aber wir werden reden, ganz bestimmt. Es ist immer gut, einen guten Dialog zu führen.

Sein enger Draht zu Papst Franziskus, so der Interviewer, mache ihn für konservative Katholiken zu seinem „fürchterlich zungenfertigen Chefberater". Eine Kommission firmiere als die „Achterclique" von Bergoglio & Co. Das spräche für eine massive Gegnerschaft zum neuen Papst. Voller prophetischem Selbstbewusstsein gibt er die Antwort.

Kard. O. R. Maradiaga:  
Massiv vielleicht, aber nicht zahlreich. Die meisten Katholiken stehen hinter dem Papst. Seine Gegner sind Leute, die die Wirklichkeit nicht kennen.

Wir sind wir bereits an einem „Point of no return".

Eine interessante Aussage Maradiagas findet sich auf die Frage, ob die deutsche Kirche reich sein dürfe, solange sie mit ihrem Geld den Armen helfe? Man fragt sich tatsächlich, von welcher Armut hier geredet wird

Kard. O. R. Maradiaga:  
Den Armen zu helfen, bedeutet nicht, arm zu sein. Es geht um wahres Teilen. Sie haben Recht, die deutsche Kirche ist reich - reich an Geschichte, an Kultur, an wunderbaren Kunstwerken. Dieses Erbe muss sie wahren. Wir wären ja verrückt, wollten wir zu Bilderstürmern werden wie im Mittelalter.

Interessant, nicht wahr? Bilderstürmer gab es für den Kardinal im Mittelalter. Wie nennt er die Geschehnisse in der Kirche seit dem 2. Vatikanischen Konzil?
Der deutschen Kirchensteuer konnte er nur Positives abgewinnen; denn Reichtum ist nicht Reichtum.

Kard. O. R. Maradiaga:  
Das ist ein anderer Aspekt von Reichtum. Die Deutschen, große Organisatoren, haben sich dieses System der Finanzierung ausgedacht. Das habe ich nicht zu kritisieren. Ich sehe vielmehr, dass die deutsche Kirche ein waches Auge, ein offenes Herz hat und dass sie ihren Reichtum für andere einsetzt. Es gibt keine Ortskirche auf der ganzen Welt, die so viel Hilfe leistet wie die deutsche. Keine einzige! Ich finde, das muss auch gesagt werden, und als Außenstehender kann ich das am besten.

Das also hat der Kardinal erkannt. Denn er, wie viele andere Oberhirten auf der ganzen Welt kommen nach Deutschland um Geld zu erbitten (oder scheffeln) für die Armen (hoffentlich) in ihren Ländern. Kardinal Maradiaga, kommt oft in deutsche Pfarreien. Er spendet hier sogar Sakramente und predigt so, dass man glauben könnte, er gehöre einer evangelikalen Kirche an.

Zum ganzen Interview HIER.
 
Óscars sozialistische Faust



2 Kommentare:

  1. Domine ad adiuvandum me festina! Libera nos a malo!

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  2. .....In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das war's. Aber ich sage: „Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so. Du solltest ein wenig flexibel sein......

    Hier das Ergebnis der neuen "Flexibilität" des Herrn Kardinals in seiner Heimat. Aber sicherlich nur deutsches richtig oder falsch denken:

    http://charismatismus.wordpress.com/2014/01/21/honduras-3800-kinder-und-jugendliche-in-den-letzten-vier-jahren-ermordet/

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