Welch ein Gedanke – und
„Gott sei Dank für diesen ruhenden Pol inmitten aller Verwirrung, Gott sei
Dank, dass er seiner Kirche als Garant ihrer Einheit das Papsttum gab mit der Verheißung:
Du bist der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Diesen
Satz schrieb einst der Heiligenbiograf Georg Popp.
Was ist davon heute noch
gültig. Es herrscht Verwirrung. Der Papst ist (k)ein Fels in der Brandung. Es
scheint, er sei die Brandung. Was die Kirche fast zweitausend Jahre lehrte und
glaubte wird jetzt nicht nur hinterfragt. In Erwägung gezogen werden sogar andere
Deutungen, die der wahren Lehre entgegen stehen. Wir lesen nicht nur von einer
neuen Auffassung der Ehe und der Akzeptanz homosexueller Beziehungen; nicht nur
von Diskussionen über Frauenpriestertum und Frauendiakonat; nicht nur von
falsch verstandenem Ökumenismus und die Anbiederung an andern Religionen. Nein,
wir sehen auch tagtäglich die Handlungsweisen und Redeweisen des Papstes. Sie
stiften Verwirrung und sie sind für die Kirche nicht glaubwürdig.
Der Bergoglio-Papst löst
sich vom Papstamt oder vielleicht besser: er will ein neuer, ein anderer Papst
sein. Sein „Auszug“ aus dem apostolischen Palast in seinen neuen Palast Santa Martha ist
keine große Leistung. Sein Lebensstil dort wird uns doch tagtäglich vorgeführt.
Die Franziskusperlen sind nichts als Worte, die viele andere auch sagen. Er
will Menschen um sich haben, hört man, er will mit ihnen reden, ihnen begegnen.
Dafür hat er sich ein Hotel reserviert und der apostolische Palast steht leer; oder
auch nicht, denn am Sonntag besteigt er ihn und winkt seinen Fans.
Der Papst regiert mit
harter Hand, dessen bin ich gewiss. Niemand um ihn herum wird vor Begeisterung
jauchzen. Freilich, was wir hören geht so: alle sind zufrieden und glücklich
mit ihm. Doch der Schein trügt. Wer die Szene mit offenen Augen beobachtet
erkennt leicht, dass kein eitler Sonnenschein den Vatikan bestrahlt; ein Blitz
ist eingeschlagen. Und doch gibt so viele beruhigende Worte. Etwa, dass kein
Blatt Papier zwischen ihm und seinem Vorgängerpapst passen würde. Wer‘ s
glaubt. Alle Beteuerungen und Wiederholungen nützen aber nichts. Zwischen Benedikt und
Franziskus liegen Welten, nicht nur in der Ausübung des Amtes; auch und gerade in
ihrer Theologie. Die Botschaften, die beide ausgesandt haben bzw. aussenden,
könnten unterschiedlicher nicht sein. Man denke nur an die Franziskaner der
Immaculata oder an die sogenannte Befreiungstheologie. Aber genug der Klagen.
Papst Franziskus ist jetzt
Papst. Und er macht und sagt was er will und nicht, was andere ihm sagen oder
was Päpste vor ihm gemacht und gesagt haben. Natürlich hat er seine Zuflüsterer,
das ist klar. Diese sitzen inzwischen an allen Schaltstellen seiner Zentrale. Er
hat sich nicht gescheut, sehr zeitig damit zu beginnen, seine Leute zu
positionieren. - Die Kongregation für die Heiligsprechungen hat ihm nun
mitgeteilt, dass es ein Wunder gibt. O Wunder!
Ein Wunder, das auf die
Fürsprache von Papst Paul VI. geschehen sein soll. Wir leben in einer Zeit
voller Wunder, das kann man sagen. Seit fünfzig Jahren wurden Unmengen von
Personen selig und heilig gesprochen. Und jetzt: noch ein Papst! Zwar wird er erst einmal in die Schar der Seligen
aufgenommen, aber das muss noch nicht das Ende sein. Ich lebe in einer
phantastischen Zeit; in meinem Leben habe ich fast nur selige und heilige
Päpste erlebt; manche habe ich sogar ganz echt vor mir gesehen; außer, na ja, der
33-Tage-Papst, dessen Todesursache im Dunkeln blieb. Ach ja, natürlich Papst Benedikt: er kann
nicht heilig gesprochen werden. Erstens war er bei der Hitlerjugend oder so,
und zweitens ist und war er ein katholischer Reaktionär, der wagte, Anfragen an
das letzte Konzil zu stellen. Gut, der jetzige Papst ist zwar formell noch
nicht selig oder heilig, aber er arbeitet daran.
Damit die Benedikt-Eskapaden,
etwa seine Schriften und Reden zum „Geist des Konzils“ oder seine Zuwendung zur
alten Liturgie und sogar seine Förderung von Orden und Gemeinschaften, die die
tridentinische Liturgie wollen, ein Ende haben, wird jetzt ein Schlussstrich
gezogen. Das 2. Vatikanische Konzil wird seliggesprochen; und zwar dadurch,
dass jener Papst, der es in der Hauptsache veranstaltete und die Verantwortung
trägt, zu Ehren der Altäre erhoben wird.
Der Zeitpunkt ist wirklich
gut gewählt. Papst Franziskus wird es gewusst haben, dass er genau zum jetzigen
Moment dieses Ereignis bekanntgab. Denn just vor 50 Jahren, am 5. Mai 1964, hat
Papst Paul VI. einen gewissen Pater Annibale Bugnini als Sekretär der
Kommission für die Ausarbeitung des neuen Ordo Missae ernannt. Dazu veröffentlichte das
Organ des Vatikan, der Osservatore Romano, im März 1965 die folgende Aussage
Bugninis: „Ich möchte deutlich sagen, es muss im zukünftigen Ritus jeder Stein
aus dem Weg geräumt werden, der ein mögliches Hindernis für die getrennten
Brüder sein könnte.“
Die Seligen und Heiligen
gehen der Kirche nicht aus.
Kardinal Pie von Portier schrieb:
„Schauen Sie, von welcher Seite aus der Irrtum seine Angriffe, seine Leugnungen, seine Blasphemien lenkt. Was in einem jeden Jahrhundert angegriffen, geleugnet, gelästert wird, ist das, was dasselbe Jahrhundert in erster Linie verteidigen muss, bekräftigen muss, bekennen muss. Wo die Verfehlung sich häuft, dort muss die Gnade noch überschwenglicher werden. ... Wird die Wahrheit in einer gewissen Zahl von Seelen gemindert, entstellt, gelähmt, so muss sie in anderen Seelen umso vollständiger, einwandfreier, tatkräftiger werden. Wenn die Welt etwas bestreitet, dann ist es an der Zeit, dass die Kirche forscht, vertieft, präzisiert, definiert, verkündet. In dem Maße, wie man ihrer Unterweisung widerspricht, entfaltet und entwickelt diese sich, erhellt und entflammt sie sich. Die Liebe zur Lehre, die Leidenschaft für die Wahrheit erwärmen sich in den gläubigen Herzen.“
Kardinal Pie von Portier schrieb:
„Schauen Sie, von welcher Seite aus der Irrtum seine Angriffe, seine Leugnungen, seine Blasphemien lenkt. Was in einem jeden Jahrhundert angegriffen, geleugnet, gelästert wird, ist das, was dasselbe Jahrhundert in erster Linie verteidigen muss, bekräftigen muss, bekennen muss. Wo die Verfehlung sich häuft, dort muss die Gnade noch überschwenglicher werden. ... Wird die Wahrheit in einer gewissen Zahl von Seelen gemindert, entstellt, gelähmt, so muss sie in anderen Seelen umso vollständiger, einwandfreier, tatkräftiger werden. Wenn die Welt etwas bestreitet, dann ist es an der Zeit, dass die Kirche forscht, vertieft, präzisiert, definiert, verkündet. In dem Maße, wie man ihrer Unterweisung widerspricht, entfaltet und entwickelt diese sich, erhellt und entflammt sie sich. Die Liebe zur Lehre, die Leidenschaft für die Wahrheit erwärmen sich in den gläubigen Herzen.“
Danke auch für die subtile Ironie!
AntwortenLöschenBesonders über die phantastischen Zeiten, von denen man aber irgendwie nix merkt, habe ich lachen müssen
Ich habe mir schon oft und oft gedacht, dass eigentlich Heilige sozusagen das THW Gottes gewesen sind, die die Kirche vor dem Abrutschen in den Abgrund bewahrt haben.
Bei den neueren Heiligen hat man dann doch eher den Eindruck, dass sind die, die bei der netten Wanderung an einem trockenen, sonnigen Tag, die Wanderung noch schöner gemacht haben, indem sie an die Decke fürs Picknick gedacht haben.
Vielleicht liegt es daran, dass die modernen Heiligen, mir, trotz alle Bekanntheit, so farblos vorkommen.
P.S die selige Anna Katharina Emmerich schaut in ihren Visionen ein extra Fegefeuer für diejenigen, die heiliggesprochen sind, aber nicht wirklich heilig waren, dem steht natürlich die Binde udn Lösegewalt des Petrus entgegen, die sich wohl auch daruf bezieht, dass derjenige den er für heilig erklärt es auch ist.
Aber hier denke ich Gott wird es schon so eingerichtet haben, wie es vor ihm, Gott, wahr ist.
Hat Petrus Binde- und Lösegewalt gegen den Willen Gottes? Und wenn er sie sich anmaßt, was bedeutet das dann?
LöschenAlso es gibt da verschiedene Ansichten!
Löschendas eine ist repräsentiert durch den bekannten "Brandner Kasper" wo das Mareile (oder wie man das schreibt) dann im Himmel ankommt und Petrus erklärt, dass Karl der Große im Fegefeuer sitzt, das Mareile sagt dann "aber der ist doch von Rom heilig gesprochen" (was sachlich so nicht stimmt, aber darum geht es grad nicht) und Petrus antwortet "Ach von Rom, das gilt doch heroben nicht" dem entspricht auch die Variante aus der Vision der Anna Katharina Emmerich (extra Fegefeuerabteilung für heilig und selig gesprochene).
Eine andere Variante gibt es in der Legende von Papst Gregor und dessen "Rettung" Kaiser Trajans aus der Hölle.
Nach der Version die ich im Kopf habe, gedachte Gregor des Kaisers Trajan, der ein guter gewesen sein muss, und dass dieser sich doch bestimmt zu Christus bekehrt hätte, wenn er gekonnt hätte u.s.w. und betete ganz innig. Daruf habe er gesehen wie der Kaiser aus der Hölle ins Fegefeuer gekommen wäre, zugleich mit der ernsten Mahnung solcherlei nicht mehr zu tun (das ist auch die Variante die bei Wiki steht, ja ich weiß was Wiki ist).
In der Variante aus dem ökumenischen Heilgenlexikon und anderem nimmt Gregor schwere Krankheit auf sich um den Kaiser aus dem Fegefeuer zu befreien, was meines Erachtens modernen Theologie (die Hölle ist leer) geschuldet ist.
Wichtig ist hier aber die ausführliche Erklärung, der Papst hat leiden müssen um den Kaiser, egal von wo, zu erlösen.
Und damit wären wir beim Punkt, wie ich die Sache sehe, spricht der Papst wen heilig, der es nicht ist, verpflichtet der Papst sich selber und die ganze Kirche aus dem Gnadenschatz zu bezahlen, was fehlt.
Sorum wäre es fast wünschenswert, im Himmel würde man vorgehen wie im Brandner Kasper angedeutet, aber ich denke es ist eher anders, der Himmel nimmt das Tun der Menschen ernst, sehr ernst und deshalb ist gelöst was der Papst gelöst hat.
Nur er muss dafür grad stehen.
Ich denke der Papst ist der Verwalter aus dem Evangelium, dem der HERR in der Tat alles anvertraut hat, und den er in die äußerste Finsternis wirft, wenn er schlecht verwaltet.
Jedoch um im Bild zu bleiben, das was der Verwalter verkauft hat, das ist verkauft und was er nicht geerntet hat, das ist auf dem Halm verfault.
Nur ist eben trotz eines schlechten Verwalters einfach zu Warten auf den Herrn und zu tun, was man selber zu tun hat.