Doch dann geschah
Unerwartetes:
Kurz vor der Mittagszeit
spendete in einer Seitenkapelle, die vom Kirchenschiff durch Glasscheiben quasi
schalldicht abgetrennt ist, ein korrekt gewandeter Priester zwei Messbesuchern,
die am Steinboden knieten, gerade Mundkommunion.
Damit hätte sich die Diskrepanz,
die zwischen sakramentaler und profaner Leiblichkeit besteht, in diesem einen
Augenblick gar nicht ausdrucksstärker entfalten können. Obwohl die bewusst
pikante Ausstellungsintention gewiss nicht diese Ebene des ‚Dialogisierens‘ im
Blickfeld führt, vermittelte das Unerwartete jetzt sehr deutlich einen kommunikativen
Bezug, der aber den Prolog irgendwie umzukehren respektive rückzuordnen schien:
Plötzlich stand in der
Votivkirche eine Ecclesia triumphans den „nichtreligiösen Perspektiven zur
menschlichen Sexualität“ so entgegen, als wollte sie diese zwar sanft aber doch
sehr bestimmt aus ihrem sakralkosmologischen Refugium herausdrängen. – womit
weiterführende Beschreibungen des intrinsischen wie auch‚ medialen‘
Ausstellungscharakters gleichsam vorkonturiert sind.“
Quelle: UNA VOCE Austria
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen