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Sonntag, 15. Juni 2014

Dreifaltigkeit

O mein Gott, Dreifaltiger,
den ich anbete,
hilf mir, mich ganz zu vergessen, damit ich in Dir bin,
regungslos und friedvoll, als ob meine Seele
bereits in der Ewigkeit weilte.
Nichts soll meinen Frieden stören,
nichts mich von Dir entfernen,
o mein Unwandelbarer, jede Minute soll mich mehr
in die Tiefe Deines Geheimnisses hineinführen.
Schenke meiner Seele Frieden, mach aus ihr
Deinen Himmel, Deine geliebte Wohnstatt
und den Ort Deiner Ruhe.
Niemals will ich Dich dort allein lassen, sondern
selber ganz dort sein,
ganz wach in meinem Glauben, ganz anbetend,
ganz Deinem schöpferischen Wirken hingegeben.

O mein Christus, den ich liebe, aus Liebe gekreuzigt,
ich möchte eine Braut Deines Herzens sein,
ich möchte Dich mit Ehre überhäufen,
ich möchte Dich lieben... bis ich daran sterbe!
Aber ich fühle meine Ohnmacht,
und ich bitte Dich, mich mit Dir selbst
zu bekleiden, meine Seele der Deinen
in all ihren Regungen ähnlich zu machen,
mich einzutauchen, mich zu überfluten,
Dich an meine Stelle zu setzen,
damit mein Leben nichts anderes sei als
ein heller Widerschein Deines Lebens.
Komm in mich, als der Anbetende,
als Retter und Heiland.
O ewiges Wort, Wort meines Gottes,
ich will mein Leben lang Dir zuhören,
ich will mich von Dir unterweisen lassen,
damit ich alles über Dich erfahre.
Und durch alle Nächte, durch alle Leere,
durch alle Ohnmachten hindurch
will ich immer auf Dich schauen
und in Deinem hellen Licht bleiben;
o mein Gestirn, das ich liebe,
nimm mich so gefangen, dass ich nicht mehr
aus Deinem Strahlenkranz weichen kann.

O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, komm in mich,
damit das Wort in meiner Seele Fleisch annehme:
dass ich für Es eine Weiterführung Seiner Menschheit bin,
in dem Es Sein ganzes Mysterium erneuert.

Und Du, o mein Vater, neige Dich zu Deinem armen,
kleinen Geschöpf, birg es in Deinem Schatten,
sieh in ihm nichts als den Vielgeliebten,
an dem Du Dein ganzes Wohlgefallen hast.

O mein dreifaltiger Gott, mein Alles,
meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit,
unendliche Weite, in der ich mich verliere,
ich gebe mich Dir zum Opfer hin.
Versenke Dich in mir, damit ich mich in Dich versenke,
so dass ich dereinst den Abgrund Deiner Größe
in Deinem Licht schauen darf.

Gebet der seligen Karmelitin Elisabeth von der Hl. Dreifaltigkeit

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