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Mittwoch, 25. Juni 2014

Wollen wir noch Priester?

Es gibt heute Priester, die von ihrem Stand als Geweihte nichts mehr wissen wollen. Ein pensionierter Priester hielt einem 80jährigen Mitbruder eine Jubiläumspredigt. Dabei ging er auch auf das Priestertum ein und meinte, heute bräuchte es keine geweihten Priester mehr. Offensichtlich ist ihm gänzlich abhanden gekommen, dass das Gebet und der „Dienst am Wort“, wozu auch die Spendung der Sakramente gehört, der Lebensfaden des Priesters ist, dazu wurde er gesandt.

„Der Auftrag des Priesters muß sich daher vor allem am Gebet entzünden. Auf den Gleichklang von Gebet und Apostolat mag Papst Benedikt XVI. sein Augenmerk gerichtet haben, als er am 19. Juni 2009 ein Jahr des Priesters ausgerufen hat.

Mit dem Motto „Treue in Christus, Treue des Priesters“ soll der priesterliche Weltauftrag wieder in Erinnerung gerufen werden, und wer könnte als Vorbild für die Treue im Priesteramt mehr dienen als Jean-Baptiste Vianney, der arme Pfarrer aus dem kleinen französischen Dorf Ars bei Lyon in der Region Rhône-Alpes. Waren auch die äußeren Verhältnisse zur Zeit Vianneys grundverschieden von heute, eines hatten die Menschen der damaligen Epoche mit unserem Zeitalter gemeinsam: die Gottvergessenheit, der Abfall vom Glauben, die Zurückweisung jeglicher Autorität und einen ungezügelten Freiheitsdrang.

Die Parolen der Französischen Revolution, die Gott entthront und durch die Vernunft ersetzt hat, sind längst unsere Leitlinien geworden. Man spricht nur noch von Menschenrechten, die Rechte Gottes sind sekundär.“

Tatsächlich muss man sie die Frage stellen: Wollen wir noch Priester?

„Auffallend ist, daß von bischöflicher Seite selten gegen dieses gigantische Zerstörungswerk des Priestertums Einspruch erhoben wird, so daß sich eine neue Fragestellung unseres Themas aufdrängt: will man überhaupt noch Priester?

Geht man den Ursachen der in den letzten Monaten durchgezogenen strukturellen Veränderungen in den deutschsprachigen Diözesen nach, so wird bald klar, daß diese Frage berechtigt ist.

Das „Netzwerk katholischer Priester“ kommt in seiner Untersuchung zum fatalen Schluß, daß sich in der katholischen Kirche ein neues Kirchen- und Priesterbild formiert hat, „innerhalb dessen bestimmte Priester keinen Platz mehr haben.“ Offenbar will man „eine andere ‚neue’ Kirche, die eine andere Form der Gemeindeleitung“ und „eine neue Form von Seelsorge“ beinhaltet. Das Pfarreiprinzip soll aufgelöst und der Pfarrer als Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde abgeschafft werden.
In letzter Konsequenz, so endet der Bericht will man „den Priester abschaffen!“





2 Kommentare:

  1. Der Priester wird immer Hirte sein, ich würde ehr auf Strukturänderung pochen, die derzeitigen pfarrstrukturen verkleinern und nur die aufnehmen in den Schafstall, die es Ernst meinen.

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  2. Ich würde eher sagen, dass die "Hermeneutik der Reform" (Benedikt XVI.) das Priestertum weggespült hat - endgültig, wie es scheint.
    Alles in der Tradition ist miteinander "vernetzt" und erklärt sich gegenseitig. Verschiebt man ein wesentliches Element, bricht alles zusammen - das Wesen der Häresie. Es genügt in einem gravierenden Punkt der Lehre zu widersprechen und der ganze "Teig" wird durchsäuert und verdorben.
    Solange der Novus Ordo der "ordentliche Ritus" ist, solange die Latinitas weiterhin schwindet, solange die philosophischen Grundlagen der Lehre nicht wieder auf Objektivität abzielen, solange Maria nicht wieder den ihr gebührenden Platz bekommt, weil sie der Gradmesser dafür ist, dass Christus "verkleinert", "entgöttlicht" worden ist, solange wird das Priestertum völlig ausbluten.
    Herumdoktern wird da wohl kaum mehr helfen. Die Zerstörung ist einfach zu gigantisch.

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