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Samstag, 7. Juni 2014

Am Pfingstfest

(Gebetlied an Gott Vater und seinen Sohn um den Heiligen Geist)

Vater, Du, Du kannst mich retten,
wenn mich niemand retten kann.
Beten will ich, immer beten;
schau mich mit Erbarmen an.
Reiß die Wurzel meiner Schmerzen,
reiß die Sünd’ aus meinem Herzen.
Meine Seele steht zu Dir;
sende deinen Geist zu mir.

Nichts, als deines Geistes Gnade,
nichts sonst, nichts verlangt dein Kind.
Dann geh’ ich auf rechtem Pfade
sicher, mutig und geschwind.
Dann kann ich mein Fleisch bezwingen,
dann des Geistes Früchte bringen,
dann mich, Vater, Deiner freu’n,
dann des Heiles sicher sein.

Darum beug’ ich meine Kniee,
bete, Heiligster vor Dir!
Flehe, Vater, spät und frühe:
Sende deinen Geist zu mir.
Lass mir nichts die Hoffnung rauben,
unterstütze meinen Glauben,
meinen Eifer im Gebet,
das um nichts als Gnade fleht.

Sende bald den Geist des Lebens,
Vater Jesu Christi mir.
Oder ist mein Fleh’n vergebens?
Dringt mein Schreien nicht zu Dir?
Nein, ich werde überwinden,
nein, Du wirst von meinen Sünden
durch den Geist mich ganz befrei’n,
Vater, Du wirst Vater sein!

Jesus Christus, schau’ mein Schmachten,
höre mich, o Seelenfreund!
Solltest Du ein Aug’ verachten,
das nach deinem Geiste weint?
Schau, ich dürste nach dem Guten:
Lass mein Herz nicht länger bluten!
Jesus, Jesus, nein, mein Fleh’n
kannst Du länger nicht verschmäh’n!

Bist Du denn nicht reich für alle?
Bist Du aller Heiland nicht,
der gestorben ist für alle,
allen seinen Geist verspricht?
Ich, ich glaub’ an mein Versprechen;
lass mich keinen Zweifel schwächen.
Gib mir, was dein Wort verheißt,
gib mir, Jesus, deinen Geist!

(Vollständiges Gebetbuch von Johann Michael Sailer)

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