(Aus dem Brief eines irischen Mönchs)
Die
Einsichten des Konzils in die Bedeutung der Gregorianik und des Lateinischen
sind in den vergangenen Jahrzehnten in Frage gestellt worden. Selbst Paul VI., der zunächst das
Lateinische in der Kirche beibehalten wollte, änderte später, wohl unter massivem Druck, seine Position und prophezeite nun, dass die Orden ohne Wendung zur
Muttersprache beim Gesang der Psalmen zugrundegehen würden „wie sterbende
Kerzen“; die Orden zögen nämlich keinen Nachwuchs mehr an.
Die Prophezeiung des
Untergangs der meisten Orden, so schließt der Brief des irischen Mönchs, scheint sich in höchst bedrohlicher Weise
zu erfüllen.
Möglicherweise aber sei das
eingesetzte Mittel, die Auslöschung zu verhindern, nämlich die fast totale
Einführung der Muttersprache in die Liturgie mitsamt der Vernachlässigung der
Gregorianik, eine wesentliche Ursache des Niedergangs, da, mit Augustinus zu
sprechen, der Wahrheit ein Weg versperrt wurde, machtvoll ins Herz zu fließen,
dorthin, wo cor ad cor loquitur, wo das Herz Gottes zum Herzen des Menschen
spricht – und umgekehrt.
Vielleicht
ist es eine Mission der Abtei Mariawald, die im Gehorsam und durch päpstliches
Privileg zur lateinischen Liturgie und also auch zum Gregorianischen Gesang
zurückgekehrt ist, die Stimme der Wahrheit vernehmbar zu erhalten und ihr Licht
vor dem Erlöschen zu bewahren.
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