Der Diakon sprach zum
Statthalter:
„Wir bekennen es offen:
Wir sind Christen, Diener und Zeugen des einen wahren Gottes, der da lebt in
Ewigkeit. Von ihm bekommen wir die Kraft, all das standhaft zu ertragen, was du
auch immer an Strafen für uns aussinnen mögest. Wir fürchten uns deshalb nicht
vor deinen Drohungen und freuen uns, für die Wahrheit den Tod zu erleiden.
Durch deine Qualen verdienen wir uns die himmlische Krone, durch den Tod
gelangen wir zum Leben.“
Vincentius wurde auf der
Folterbank zerfleischt bis man die Knochen hervorkommen sah. Er sprach: „Lass
ruhig alle Strafen gegen mich los, die du hast. Du sollst heute einmal
erfahren, was der Glaube eines Christen vermag. Denn Geduld und Kraft gibt uns
der, der gesagt hat: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die
Seele aber nicht töten können.“
Daraufhin ließ der
Statthalter Vincentius von der Folterbank herunternehmen. Er befahl, ein
eisernes Bettgestell zu bringen und glühende Kohlen darunter zu legen, um ihn
zu braten. Der heilige Gotteskämpfer bestieg freiwillig das glühende Eisen.
Die Teile seines Körpers,
die dem Feuer nicht zugewandt waren, wurden mit Geißeln geschlagen und mit
glühenden Blechen gebrannt. Auf die Wunden streute man Salz, das durch die
Hitze zerschmolz, tief ins Fleisch eindrang und noch mehr Schmerzen
verursachte. Kein Teil seines Körpers blieb unversehrt. Dabei war der Bekenner
Christi heiter und froh und betete ohne Unterlass zum Herrn.
Man schleppte ihn in einen
Kerker und legte ihn auf Scherben. Seine Füße wurden eingespannt und er wurde
auseinandergezogen. Erst am Morgen hauchte er seine Seele aus.
(Gamber, Zeugnis der
Martyrer)
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