Er hatte einen Blick für jeden:
erkannte, in welcher
Verfassung jeder war;
merkte, wenn einer das
Fasten zu weit trieb;
ging zum Abt und erbat die
Erlaubnis, einem Bruder, den er zu schmal werden sah, eine ‚Zulage‘, eine
Extra-Portion, hinstellen zu dürfen;
munterte mit seinem
Lächeln die Traurigen auf;
freute sich mit den
Frohen;
verstand mit seiner feinen
Mimik mit jedem kurz zu kommunizieren
– und das alles leise, unaufdringlich.
– und das alles leise, unaufdringlich.
Er kannte die Namenstage
aller Brüder und stellte immer jedem einen Strauß seiner selbst gezogenen
Blumen an seinen Platz im Refektorium und besorgte außerdem vom Koch als
Festessen ein Rührei oder einen kleinen Pfannkuchen auf einem Blechteller.“
(B. Schellenberger, Die
Stille atmen, 14f)
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