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Donnerstag, 8. Januar 2015

„Wie arm soll die Kirche sein?“

So lautete das zentrale Thema einer ganztägigen Veranstaltung am 8. Dezember 2014 im Kapuzinerkloster in Münster. Die „Verbindung von Kirche und Armut ist spätestens seit der Wahl Franziskus‘ zum Papst im März 2013 wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Selbst kirchenferne Menschen können seitdem erleben, wie dieser Papst aus Argentinien versucht, eine Kirche der Armen für die Armen zu installieren und damit bei sich selbst anfängt.“

„Zentrale Fragen lauteten: Wie transparent muss die Kirche hinsichtlich ihrer Finanzen sein? Wie stark muss die persönliche Armut der kirchlichen Amtsträger im Sinne des Evangeliums ausgestaltet sein? Inwiefern soll und muss die Kirche in der heutigen Zeit auf Gaben angewiesen sein? Und: Wie kann die Armut spirituell bewältigt werden?“

Betteln und Predigen  
„Das 400 Jahre alten Privileg der Kapuziner in Münster, zu predigen und um Almosen für die Brüdergemeinschaft zu bitten, wurden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Prof. Dr. Thomas Söding, Neutestamentler und Mitglied der päpstlichen Theologenkommission beleuchtete die Armut aus neutestamentlicher Sicht und ordnete sie in die Lebenswirklichkeit Jesu ein.

Domprobst Dr. h.c. Norbert Feldhoff aus Köln gewährte Einblicke in den Umstand, dass Kirche und die unterschiedlichen katholischen Institutionen in Deutschland nicht immer besitzlos, sondern oft mit großen finanziellen Mitteln ausgestattet sind. Es wurde die Herausforderung deutlich, diese Mittel immer wieder zum Wohle gerade der Armen und Bedürftigen einzusetzen sowie sich vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen.

P. Dr. Leonhard Lehmann, lehrt als deutscher Kapuziner an der päpstlichen Universität Antonianum in Rom im Bereich der franziskanischen Spiritualität. Er stellte in seinem Vortrag die Entwicklung der Forderung zu arbeiten und zu predigen als gängige Tätigkeiten in den franziskanischen Orden dar.

Frau Prof. Dr. Hildegarde Keul M.A. von der Universität Würzburg lud mit ihrem Vortrag aus Perspektive der Mystik dazu ein, in Armutserfahrungen die spirituellen Ressourcen zu entdecken.“

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn  nahm das Thema einer armen Kirche als Herausforderung auf, die insbesondere von Papst Franziskus den Christen und Institutionen immer wieder ins Stammbuch geschrieben wird.

„Am Ende des Tages kamen die Teilnehmer unter anderem zu folgenden Ergebnissen:
Es sei wichtig, die langfristige Verarmung der Kirche verantwortungsvoll in den Blick zu nehmen und sie vor allem auch weiterhin im Blick zu behalten.
Eine finanzielle Transparenz der Kirche könne es darüber hinaus nur geben, wenn sämtliche kirchliche Institutionen an einem Strang ziehen.“

Mein Fazit:
Es wurde wieder einmal über die Armut und eine arme Kirche geredet.
Ob die Konsequenz, wirklich bei sich selber anzufangen, ergriffen wird, ist zu bezweifeln. Ebenfalls, ob die Diskutanten und Teilnehmer wirklich eine arme Kirche mit armen Gemeinschaften haben möchten.  -  Arm-sein ist etwas anderes!

Quellen: HIER und HIER



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