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Samstag, 22. August 2015

Unbeflecktes Herz Mariens - Oktavtag von Mariä Himmelfahrt, 22. August

Dieses Fest verdankt seine Einführung dem glühenden Eifer des Pater John Eudes, des Gründers der Gesellschaft Jesu und Mariä. Schon seit 1646 feierte er in seiner Genossenschaft das Fest des Reinsten Herzens Mariä. Von einem päpstlichen Legaten erwirkte er die Gutheißung desselben. Nach und nach wurde es auch mit Zustimmung der Bischöfe in verschiedene Diözesen eingeführt, vor allem in Frankreich, wo es bereits 1688 bekannt ist. Auch die Franziskaner und Jesuiten eiferten für die weitere Verbreitung dieses Festes. Pius VII. gab dann endlich die ausdrückliche päpstliche Genehmigung. In der Folge nahm die Verbreitung des Festes einen raschen Lauf. 1855 . schenkte ihm Pius IX. ein eigenes Meßformular und auch ein eigenes Stundengebet. Der Termin des Festtages war allerdings in den einzelnen Ländern verschieden. Durch die aufblühende Herz-Jesu-Verehrung wurde zumeist der Samstag nach dem Herz-Jesu-Fest dafür genommen, bis dann von Pius XII. im Jahre 1942 der Oktavtag von Mariä Himmelfahrt, der 22. August, für die ganze Kirche einheitlich festgelegt wurde.

Durch die Fatima-Botschaft hat die Herz-Mariä-Verehrung einen sehr starken Auftrieb erfahren. Spricht doch darin die Gottesmutter das tröstliche Wort: „Am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren."


Quelle: httpwww.integratedcatholiclife.org

Wir sind leicht geneigt, wenn im Frömmigkeitsleben das Wort „Herz" aufsteigt, an Süßliches, Gefühlsbetontes, Sentimentales zu denken. Dann sperrt sich bei vielen, etwas in uns. Nicht zu Unrecht; denn das Religiöse liegt auf einer zu hohen Ebene und ist von zu heiligem Ernste, als dass es in die Sphäre des Verschwommenen, Unverbindlichen oder gar Kitschigen herabsinken dürfte. Wer aber solche Vorstellungen mit der Herz-Mariä-Verehrung verbinden sollte, hätte damit weit vorbeigesehen an der Einstellung unserer Kirche. Niemals hätte sie sich dazu verstanden, das Herz Mariä zum Gegenstande eines liturgischen Festgeheimnisses zu machen, wenn es nicht der Würde eines eigentlichen Gottesdienstes entspräche. Wenn unsere Kirche vom Herzen spricht. dann meint sie damit die Wesensmitte und den Quellgrund einer Persönlichkeit, die im leiblichen Herzen nur ihr Symbol besitzen. Es schwebt dann vor ihren Augen jener personale Kern, der die Triebfeder aller Handlungen und Einstellungen eines Menschen ist.

Herz-Mariä-Verehrung beugt sich vor der Wesensmitte und vor dem Kern der Persönlichkeit jenes Wesens, das nach den Worten Pius' IX. dem gleichen göttlichen Dekrete seine Existenz verdankt wie der Gottmensch Jesus Christus, selbst. Wer könnte jedoch eines solchen Wesens Urgrund ausschöpfen? All das, was Jahrtausende über das heiligste aller Geschöpfe, über die begnadigste aller Menschen, über die schönste aller Frauen je gesungen haben, will Herz-Mariä-Verehrung wie in einem einzigen Strahlenbündel zusammenfassen. Jene Person. ist die Mutter unseres Herrn, die Gottesgebärerin. Maria ist die Meisterschülerin des Herzens Jesu vor allen Aposteln. Sie ist das Urbild eines erlösten Gotteskindes. Maria ist die Gehilfin Christi im Erlösungswerke. Sie ist die Himmelskönigin. und die Vermittlerin aller Gnaden. Herz-Mariä-Verehrung wird, so gesehen, eine Andacht von ungeahnter Tiefe und übersprudelndem Reichtum.

Wie fein passt aber gerade für Maria das Symbol des Herzens, da es das Symbol der Liebe ist. Wie sie selbst eines Gottes unergründlicher Liebe ihr Dasein und ihre Gaben verdankt, so kennzeichnet hinwiederum nichts so gut Mariens Wesenskern wie die Liebe. Nennen wir sie doch die Mutter der schönen Liebe, die Königin der Barmherzigkeit. Unerschöpflich ist die Liebe ihres Mutterherzens, unerschöpflich ihr Erbarmen.

Mariens Wesenskern ist uns aber auch nicht denkbar, ohne das vor Augen zu haben, wodurch sie in einer sündenbeladenen Welt eine Sonderstellung einnimmt: die spiegelklare Reinheit ihres Innern. Darum drängt sich beim Nennen ihres Namens immer die Beifügung „die Jungfrau" auf, bei der Nennung ihres Herzens die Beifügung „das reinste, das unbefleckte Herz". Das ist gut so; denn damit leuchtet vor den Augen des Beters jenes hehre Ideal auf, dem er als Gotteskind zuzustreben verpflichtet ist, wonach überhaupt jedes Menschenherz, das noch nicht schlechthin dem Bösen verfallen ist, mit Urgewalt sich sehnt: das Ideal der Reinheit. Wer möchte sich angesichts des unbefleckten Herzens Mariens nicht darum mühen, um mit ihm dem Schöpfer und Gnadenspender den ewigen Lobgesang zu singen.

Allmächtiger ewiger Gott,
Du hast im Herzen der seligen Jungfrau Maria
eine würdige Wohnstatt des Heiligen Geistes bereitet,
verleihe uns, die wir die Feier dieses
reinsten Herzens fromm begehen,
die Gnade, nach Deinem Herzen zu leben.

(nach: C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steyl 1954)

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