unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus.
Die Apostel wurden mithin verändert und deshalb sahen
sie die Veränderung, die unsere Natur
erfahren hatte, nicht bei der Transfiguration, sondern damals, als sie vom Logos Gottes angenommen, Ihm angeeint und vergöttlicht wurde. Aus
demselben Grund erkannte auch die Gottesmutter, die in Jungfräulichkeit
empfangen und geboren hatte, den aus ihr Geborenen als inkarnierten Gott, und
ebenso Symeon, der Ihn als Säugling in
seine Arme nahm, sowie die greise Anna, als sie
Ihm im Tempel begegnete (s.
Lk 2,25ff). Denn für diejenigen,
die die Augen des Herzens geläutert haben, scheint die göttliche Kraft deutlich hervor,
gleichsam wie durch dünnes Glas.
Fernerhin, warum nimmt Er von
allen nur die ersten unter den Jüngern
und führt allein diese hinauf, und das
abseits? Offenkundig deshalb, weil
Er ihnen etwas
Großes und Verborgenes zeigen will. Ist vielleicht der Anblick des
sinnlichen Lichts, welches die Auserwählten ja schon vor ihrem Aufstieg sahen,
geradeso wie die unten Gebliebenen, etwas Großes und Verborgenes?
Wo bestünde die Notwendigkeit
der Kraft des Heiligen Geistes, der Stärkung durch dieselbe und der Veränderung
der Augen, um jenes Licht sehen zu
können, wenn es sinnlich und geschaffen wäre? Wie könnte das sinnliche Licht
Herrlichkeit und Reich des himmlischen Vaters und des Heiligen Geistes sein?
Wie könnte Christus im künftigen Äon in einer solchen „Herrlichkeit" und
einem solchen „Reich" kommen, wo doch im künftigen Äon weder Luft noch
Licht oder Ort oder dergleichen nötig sind, weil dann an aller Dinge Statt Gott
alles sein wird für uns, wie der Apostel sagt (s. 1 Kor 15,28)!
Wenn aber an aller Dinge
Statt, dann in jedem Fall auch des Lichts. Auch
hierin erweist sich mithin, dass jenes Licht das Licht der Gottheit ist,
zeigt doch auch der größte Theologe unter den Evangelisten, Johannes, durch die
Offenbarung, dass jene künftige und ewige Stadt „weder der Sonne noch des
Mondes bedarf, damit sie leuchten in ihr, denn die Herrlichkeit Gottes hat sie
erleuchtet und ihre Lampe, das Lamm" (Offb
21,23).
Zeigt er uns nicht auch hier
mit aller Deutlichkeit den auf dem Thabor göttlich transfigurierten Jesus, der
zwar als Lampe den Körper hat, als Licht aber die Herrlichkeit der Gottheit,
die den mit Ihm auf den Berg Gestiegenen
offenbart wurde? Und über die Bewohner jener Stadt sagt derselbe gleicherweise,
dass sie „keinen Bedarf haben werden an
Licht von Lampen oder der Sonne, denn der Herr unser Gott wird leuchten über
ihnen, und es wird keine Nacht mehr geben" (s. Offb 22,5).
Was ist denn jenes Licht, in dem kein Wandel ist, kein Schatten von Veränderung
(Jk 1,17)? Was ist
dieses unwandelbare und niemals untergehende Licht?
Ist es nicht das Licht der
Gottheit?
Quelle - http://www.prodromos-verlag.de/
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