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Freitag, 3. Juni 2016

Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach Deinem Herzen!

HERZ-JESU-FEST


An zwei Stellen im Evangelium spricht Jesus von seinem Durst, nämlich am Jakobsbrunnen (Joh 4, 7) und am Kreuz (Joh 19, 28). Das erste Wort ist der Schlüssel zum zweiten:
„Wenn du um die Gabe Gottes wüsstest und wer es ist, der da ruft: ,Mich dürstet!', dann würdest du ihn bitten, und ergäbe dir lebendiges Wasser." (vgl. Joh 4, 10).
Um dies zu veranschaulichen, ließ Jesus es geschehen, dass ein Soldat mit einer Lanze seine Seite öffnete, so dass Blut und Wasser daraus hervorquollen (Joh 19, 34). Aus dem Herzen Jesu ist die Kirche geboren. Es ist das Tor zum Leben und die Quelle, aus der die Kraft fließt, die den sieben Sakramenten der Kirche ihre Wirksamkeit verleiht.

Das göttliche Herz Jesu wurde zu allen Zeiten in der Kirche hoch verehrt. Eine ganz besondere Förderung aber fand die Herz-Jesu-Verehrung durch eine einfache Ordensfrau des Heimsuchungsordens in Paray-le-Monial, die hl. Margareta Maria Alacoque (1647-1690). In drei mystischen Schauungen hat sich ihr das göttliche Herz Jesu geoffenbart und zur Sühne für die Zurückweisung seiner Liebe die Einführung des Herz-Jesu-Festes gefordert. Jesus sprach zu ihr:
„Siehe, das Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat, das aber so wenig Gegenliebe fand."

1856 wurde das Herz-Jesu-Fest durch Papst Pius IX. für die ganze Kirche geführt. Papst Leo XIII. erhob es zu einem Fest 1. Klasse und weihte im Jahr 1899 die Welt dem heiligsten Herz Jesu. Papst Pius XI. ordnete an, jährlich an diesem Tag das ,Sühnegebet zum heiligsten Herzen Jesu' zu verrichten.

(aus: Volksmissale)

Sühnegebet zum heiligsten Herzen Jesu
(von Papst Pius XI. zum Herz-Jesu-Fest)


Gütigster Jesus, Deine übergroße Liebe zu uns Menschen wird mit so viel Verachtung, Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit und mit schmachvollem Undank vergolten. Siehe, wir werfen uns vor Deinem Altare nieder, um die sündhafte Lauheit der Menschen und das Unrecht, das sie Deinem liebevollen Herzen überall zufügen, durch eine besondere Huldigung zu sühnen.

Eingedenk jedoch, dass auch wir einst zur Zahl dieser Unwürdigen gehörten, und durchdrungen von heißem Reueschmerz, erflehen wir Deine Barmherzigkeit vor allem für uns selber. Wir sind bereit, nicht nur unsere eigenen Sünden durch freiwillige Buße zu sühnen, sondern auch die Sünden jener, die weit vom Wege des Heiles abirren, die, in Unglauben verstockt, Dir als ihrem Hirten und Führer nicht folgen wollen, oder ihre Taufgelübde treulos missachten und das süße Joch Deines Gesetzes zu tragen sich weigern.

Wir nehmen uns fest vor, all diese beklagenswerten Vergehen zu sühnen. Insbesondere wollen wir wiedergutmachen alle Unehrbarkeit und Schamlosigkeit in Lebensweise und Kleidung, die freche Verführung unschuldiger Seelen, die Entheiligung der Sonn- und Feiertage, die schrecklichen Fluchworte gegen Dich und Deine Heiligen, die Schmähungen Deines Stellvertreters und des Priesterstandes, die Verachtung des Sakramentes Deiner Liebe und seine Entweihung durch schändlichen Gottesraub, sowie die öffentlichen Verbrechen der Völker, die sich den Rechten und Lehren der von Dir gegründeten Kirche widersetzen.

Könnten wir doch diese Frevel mit unserm eigenen Blute tilgen. Um aber Deiner verletzten göttlichen Ehre Sühne zu leisten, opfern wir Dir jene Genugtuung auf, die Du einst am Kreuze Deinem Vater dargebracht hast, und noch täglich auf unsern Altären erneuerst. Wir vereinigen sie mit der Sühne, die Deine jungfräuliche Mutter, alle Heiligen und frommen Christgläubigen Dir jemals geleistet haben. Von Herzen geloben wir, die eigenen und fremden Sünden und Deine verachtete und verschmähte unfassbare Liebe, so viel an uns liegt, mit Deiner Gnade wieder gutzumachen durch Treue im Glauben, Reinheit der Sitten und vollkommene Befolgung der Lehren des Evangeliums, besonders des Gebotes der Liebe. Auch wollen wir uns nach Kräften bemühen, weitere Beleidigungen gegen Dich zu verhindern und möglichst viele Menschen zu Deiner Nachfolge zu bewegen.

Wir bitten Dich, gütigster Jesus: Du wollest durch die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria dieses freie Angebot unseres Ehrenersatzes wohlgefällig aufnehmen und uns durch die große Gnade der Beharrlichkeit in der treuen Hingabe an Deinen Dienst bewahren, bis wir endlich alle zu jenem Vaterland gelangen, wo Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschest, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
+ Amen.






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