2400 Briefe wurden zwischen
Marx und Engels ausgetauscht, 1300 blieben erhalten. Die schlimmsten, so
vermerkt Ferdinand August Bebel in einem Brief an Karl Kautsky, wurden
beseitigt, die andern stark gemildert.
Sie waren überzeugt, dass man diese Briefe weder Freund noch Feind
vorsetzen könne. „Es ist wahrhaft grauenhaft ... zu ersehen, welche durch und durch
zerfressene Seele in Marx gehaust hat. Das erlaubte Maß an Spott, Herabsetzung
und Verunglimpfung oft Nahestehender wurde weit überschritten."
Umso folgenschwerer wirkte
sich die Übernahme des Programms von Marx und Engels in die gesamten Kultur und
Zivilisation aus. Als Vorlage diente ihr
eigenes Leben. Da dies nur als zerrüttet bezeichnet werden konnte, sollten auch
zur Rechtfertigung der eigenen Lebensführung, im Kampf gegen Gott, die Seelen
der andern „zerrüttet" werden. Daher gehörte es zur Hauptaufgaben der
sozialen Revolution, die Familie aufzuheben.
Für Marx und Engels wurde die Frauenfrage
zu einer Klassenfrage.
1846 schrieb Engels: „Der
erste Klassengegensatz, der in der Geschichte auftritt, fällt zusammen mit der
Entwicklung des Antagonismus von Mann und Weib in der Einzelehe, und die erste
Klassenunterdrückung mit der des weiblichen Geschlechts durch das
männliche". Marx als ehemaliger
Christ wusste, dass im Geheimnis der Heiligen Familie die irdische Familie
verborgen liegt. Um erstere zum Verschwinden zu bringen, müsse letztere
theoretisch und praktisch vernichtet werden, daher Zerstörung der familiären
Strukturen, und zwar durch das wirtschaftliche Kollektiv.
(Inge M. Thürkauf. „Lieber Kommunist als katholisch"
oder Marxismus light. „Theologisches“ 07/08, 2015)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen