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Freitag, 4. September 2015

Marx ist für die Hölle bestimmt (2)

Es ist befremdlich, dass uns noch heute der Name Karl Marx in Benennungen von Plätzen und Straßen begegnet, die alle die sogenannte „Wende" 1989 (zweihundert Jahre nach der Französischen Revolution) sicher überstanden haben. Auf dem Rathausturm in Köln z. B steht als 78. Figur der in Stein gehauene Marx - eine Spende der SPD. „Marx wird als Gott gehandelt", schreibt der deutsche Schriftsteller Volker Pilgrim, und „ein Gott darf nicht angeklagt, nicht gerichtet, am wenigsten aufgrund von Indizien verurteilt werden."  Offensichtlich hat sich der Revolutionär gut konserviert, ebenso sein Mythos, zu dem er schon zu Lebzeiten geworden ist.

Im Grunde jedoch waren Marx und Engels in Eigenregie die Begründer der Verehrung des „Abgotts" , wie der sozialistische Zionist Moses Heß den „großen Führer" Marx nannte. Marx neigte zur Selbstanbetung und gab seinem Freund Engels zu verstehen, dass es aufs „Lärmmachen" ankomme, damit sein Name und sein Lebenswerk Verbreitung finde." (Eine in der heutigen Medienwelt leicht durchführbare Praxis.) Dieses „Lärmmachen" hat bewirkt, in Marx ein Genie, einen großen Denker zu sehen, vor dem man vor Bewunderung erstarren sollte. [...]

Sein Lebensziel ist weder die Verbesserung noch die Reformierung der Welt. Keine Rede vom Dienst an der Menschheit, am Proletariat, kein Gedanke an den Sozialismus, er bekämpft ihn sogar. „Auf Versuche, mit den Massen kommunistische Ideen durchzuführen, kann man, sobald sie gefährlich werd mit Kanonen antworten ...", schreibt er. Sein Ziel ist einzig und allein, die Massen zu zerstören und sich an ihrer Zerstörung zu freuen.

„Mit Verachtung werf ich der Welt den Fehdehandschuh voll ins Gesicht, und beobachte den Zusammenbruch dieses Zwergriesen, dessen Fall meinen Hass nicht ersticken wird. Dann wand're ich gottgleich und siegreich durch die Trümmer der Welt, und indem ich meinen Worten tätige Macht verleihe fühle ich mich dem Schöpfer gleich".

Trotz seiner Jugend, er war 19 Jahre alt, stand das Programm seines Lebens fest: die Welt ins Verderben bringen, sie mit Entsetzen erfüllen und sich einen Thron errichten.

Als Marx zusammen mit Bruno Bau und Ludwig Feuerbach eine theologisch-philosophische Zeitschrift gründete, fasste sein Freund Georg Jung kurz zusammen: „So mögen denn alle Engel sich um den alten Herrgott scharen und er sich selber gnädig sein, denn diese drei schmeißen ihn gewiss aus seinem Himmel heraus und hängen ihm noch obendrein einen Prozess an den Hals. Marx wenigstens nennt die christliche Religion eine der unsittlichsten."

In voller Überzeugung hat Marx seinen Spott über die Religion ergossen, die für ihn lediglich Phantasieprodukt der menschlichen Vernunft sei, letztlich „Opium des Volks".

In manchen Momenten schien es Marx bewusst, dass er ein Werkzeug des Bösen geworden war. In seinem Gedicht „Die blasse Maid" (1837) schreibt er schonungslos: „So hab ich den Himmel verscherzt, ich weiß es genau. Meine Seele, die einst Gott gehörte, ist nun für die Hölle bestimmt". In einem Brief an seinen Vater steht das erschütternde Bekenntnis des ehemals an Christus Glaubenden: „Ein Vorhang ist gefallen, mein Allerheiligstes zerrissen, und es mussten neue Götter hineingesetzt werden."

(Inge M. Thürkauf. „Lieber Kommunist als katholisch" oder Marxismus light. „Theologisches“ 07/08, 2015)


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