[…]
In diesem Zusammenhang
schreibt der ehemalige slowakische Innenminister Vladimir Palko in seiner
hervorragenden Analyse „Die Löwen kommen"
über den Wendepunkt, mit dem im Westen sich eine neue Ära anbahnte: die westliche Linke begann „die gleiche
Position zu vertreten, wie sie kurz davor noch im kommunistischen Osten von den
Linken propagiert worden war: Das hat zur Folge, dass ein Katholik, der
sich unbeirrt zu seinem Glauben bekennt, im freien Westen nicht geeignet ist,
eine politische Funktion zu übernehmen. Es ist augenfällig geworden, dass der
katholische Glaube, wenn er offen bekannt wird, politisch
disqualifiziert."
Die aus den sowjetischen Staaten
entlassenen Bürger waren noch lange der Meinung, der Marxismus sei im Westen
verfemt, bis sie feststellen mussten, dass er im Gegenteil eine in der westlichen
Welt anerkannte und akzeptierte Ideologie gewissermaßen als Marxismus light
wiedererstanden ist. Die Botschaft für die Christen ist somit eindeutig: Kommunisten aus der ehemaligen Sowjetunion
sind in der EU akzeptiert. Die Christen im Westen aber haben mit dem Fall
Buttiglione zur Kenntnis nehmen müssen, dass es auf EU-Ebene ein neues Gesetz
gibt, und das heiß: „Lieber Kommunist als Christ".
(Inge M. Thürkauf. „Lieber Kommunist als katholisch"
oder Marxismus light. „Theologisches“ 07/08, 2015)
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