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Freitag, 11. September 2015

„political correctness“ (7)

Es besteht kein Zweifel, es fand eine gesellschaftliche Unterwanderung des Westens gegen dessen geistige Grundlagen statt, und zwar unter dem maßgeblichen Einfluss der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule. Sie leitete eine kulturrevolutionäre Veränderung in die Wege, die als ein mephistophelischer Geist entlarvt werden kann.
Goethe hat dieses Phänomen in seinem „Faust" beschrieben: „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht, denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht... so ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, mein eigentliches Element."
Diese Stelle war eines der Lieblingszitate von Karl Marx.

Der antichristliche Einfluss der Frankfurter Schule auf Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ist bis heute richtunggebend, insbesondere für die sozialdemokratisch-ökologische Politik und darüber hinaus für die political correctness in den Medien. Kein Winkel des Kommunikationswesens wurde von der subversiven Infiltration verschont.

Nicht wenige Forderungen, die Karl Marx und Friedrich Engels 1848 im „Kommunistischen Manifest" beschrieben haben, sind im Westen umgesetzt worden:
In fast allen westlichen Ländern gibt es eine progressiv ansteigende Einkommensteuer.
In allen Ländern wird das Geldwesen von einer Zentralbank betrieben, die vom jeweiligen Staat eine Monopollizenz zum Gelddrucken erhalten hat.
Steuerfinanzierter Unterrichtszwang gibt es fast überall, in Deutschland sogar Schulzwang.
Das Erbrecht ist zwar nicht abgeschafft, aber Erbschaftssteuern heben die Verfügungsgewalt des Erblassers zum Teil auf.
In allen Ländern greift der Staat entweder mit Besteuerungen, Subventionen, Förderprogrammen oder Regulierungen oder mit allem zusammen in das Wirtschaftsgeschehen ein.
Es herrscht der Trend, möglichst alle Erwachsenen in das Berufsleben zu zwingen - durch Steuern, die private Rücklagen erschweren oder unmöglich machen und die dazu führen, dass das Einkommen einer Person nicht ausreicht, um eine Familie zu ernähren.
Verschwendung öffentlicher Gelder, so dass für die staatliche Rente wenig übrigbleibt.

Viele Menschen glauben heutzutage immer noch, sie lebten in einem kapitalistischen System. Doch ungeachtet des Zusammenbruchs der Sowjetunion weist die Grundtendenz unserer Zeit in Richtung Kommunismus. Für den Westen wurde lediglich die Strategie geändert, die besagte: die Umwälzung ist hier nicht wirtschaftlich zu erlangen, sondern nur politisch-kulturell, d. h. das Denken muss bis in die Wurzel umgewandelt werden. Film, Theater, das Aufkommen des Kinder- und Jugendtheaters (z. B. Grips-Theater Berlin), Fotographie, Malerei waren die Steigbügelhalter zur dramatischen Veränderungen im kulturellen Bereich.

Getreu der leninistischen Parole von der permanenten Revolution bildete sich hier im Westen ein neuer homo sovieticus, wie der russische Dissident Alexander Sinowjew seine Wortschöpfung genannt hat. Sie beschreibt auf sarkastische Weise, wie sich Menschen in der Sowjetunion unter dem herrschenden System zum Negativen veränderten. Die Frankfurter Schule spricht vom neuen Menschen als dem homo communicativus, der seine Identität nicht mehr seiner Familie verdankt, er identifiziert sich nicht mit Vater und Mutter, sondern mit Kommunikationspartnern in der Kindertagesstätte, in der Ganztagsschule. Er bindet sich nicht mehr an Glaubensinhalte oder Werte, auch nicht an bestimmte Moral- oder Gesetzesnormen wie etwa die Zehn Gebote oder die Normen des Strafgesetzbuchs.

(Inge M. Thürkauf. „Lieber Kommunist als katholisch" oder Marxismus light. „Theologisches“ 07/08, 2015)


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