Dem italienischen Philosophen
marxistischer Prägung und Mitbegründer der kommunistischen Partei Italiens,
Antonio Gramsci (1891-1937), war klar, dass im Westen die Revolution am
bestehenden bürgerlichen Wertekanon scheitern würde. Daher setzte er auf
Untergrabung und Zerstörung jener Werte, die eine bürgerliche Kultur
aufrechterhielten, und das war für ihn das Christentum. Die Arbeiter seien für
die notwendige revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft nicht zu gewinnen,
wenn sie weiterhin an ihrem katholischen Glauben festhalten, davon war er
überzeugt. Dieser müsse ihnen ausgetrieben
werden.
Das 19. Jahrhundert gab die
Vorlagen, um den Blick des Menschen wegzulenken vom ewigen Ziel, nicht nur
durch die materialistische Denkweise des Marxismus, sondern auch durch Darwin
mit seinem Werk „Über den Ursprung der Arten", das der Entwürdigung des
Menschen die wissenschaftliche Begründung verschaffte: der Mensch sei nicht göttlichen, sondern tierischen
Ursprungs. Als ob dies wissenschaftlich zu beweisen wäre. Marx und Engels
begrüßten dieses „missing link", das ihnen Darwin zur materialistischen
Erklärung der Welt mit seinen Ideen anbot. In ihrem Briefwechsel jubeln sie
geradezu, dass durch Darwins Theorie die „Theleologie
endgültig kaputt" sei, d. h. die Zielgerichtetheit auf das
Übernatürliche, auf Gott sei mit Darwins Theorie erledigt oder kaputt, wie Marx
und Engels sich ausdrückten. Es gab nun eine wissenschaftliche Erklärung dafür,
dass Gott „hinausgeworfen werden kann". Darwins Buch „dient mir als Grundlage in der natürlichen Auslese für
den Klassenkampf in der Geschichte", schrieb Marx später.
Marx und Darwin sind die Urheber jener
antichristlichen Ideen, von denen die
Welt seit über einem Jahrhundert beherrscht wird. Unterstützt werden sie von
einer Gruppierung, die ebenfalls im 19. Jahrhundert begann, ihren Hass gegen
die Kirche, vor allem ihre Unterwanderung unverhohlen zu manifestieren: die
Freimaurerei. Hier von einer Verschwörungstheorie zu reden, hieße die Augen verschließen,
vor den zerstörerischen Mächten, die heute offengelegt sind.
Kein Geringerer als Graf
Metternich (1773-1859) offenbart in seinen Briefen den lenkenden Einfluss der
Hohen Venta auf sämtliche im 19. Jahrhundert agierenden revolutionären Bewegungen.
Die Hohe Venta oder Alta Vendita war der
oberste Zweig der italienischen Freimaurerei, der Carbonari, und die
Fortsetzung des Illuminatenordens.
Der führende Kopf der Alta Vendita schrieb unter dem maurerischen Pseudonym
Nubius und erklärte am 3. April 1844:
„... um sicher zu stellen, dass ein Papst, wie wir ihn
wünschen, auf den Thron kommt" gilt es „zunächst, eine Generation heranzubilden,
die der von uns erträumten Regierung würdig ist."
Und nun eine Äußerung, die
unsere gegenwärtige Zeit in erschreckender Deutlichkeit beleuchtet: „Lasst die Greise und Menschen reifen
Alters beiseite; geht zur Jugend und, wenn es möglich ist zu den Kindern. Verbreiten
wir das Laster unter den Massen, sie sollen es mit allen fünf Sinnen aufnehmen
... Züchtet lasterhafte Herzen heran, und ihr werdet keine Katholiken mehr
haben. (In die Gegenwart umgesetzt: Sexualerziehung schon in der Kita und
Grundschule.) Haltet den Priester von der Arbeit am Altar und von der Tugend
ab, versucht, seine Gedanken und seine Stunden mit anderen Dingen zu erfüllen […].
Was wir in Angriff genommen haben, ist die Verderbnis im großen, die Verderbnis
des Volkes durch den Klerus und des Klerus durch uns, jene Verderbnis, die es
uns ermöglichen muss, die Kirche zu begraben ... Ist euer Ruf erst einmal in
den Kollegien, in den Gymnasien, an den Universitäten und an den Seminaren
gefestigt, habt ihr erst einmal das Vertrauen der Lehrer und der Studenten
gewonnen, dann sorgt dafür ... dass sie eure Gesellschaft begierig suchen.
Ihr werdet eine Revolution in Tiara und Chormantel
predigen, die mit dem Kreuz und dem christlichen Banner marschiert, eine
Revolution, die nur einer geringfügigen Anfachung bedarf, um alle vier Ecken
der Welt in Brand zu stecken. ... Un¬ser letztes Ziel ist dasjenige Voltaires
und der Französischen Re¬volution, die endgültige Vernichtung des
Katholizismus, ja der christlichen Idee überhaupt".36 Am 15. Januar 1881
veröffentli¬che das Blatt „Le Journal de Geneve" eine Unterredung eines
Pariser Korrespondenten mit einem Abgeordneten. Dieser sag¬te: „Was wir
durchführen, ist die permanente Belagerung des rö¬mischen Katholizismus ... Wir
wollen ihn zur Kapitulation zwingen oder zerbrechen". 1JAdam Weishaupt,
der Gründer des Illuminatenordens, folgert: „Mit den Kirchenvertretern befinden
sich das Volk und die gemeinen Leute in unseren Händen."
Wenn wir die Lage der Welt und
der Kirche objektiv betrachten, können wir konstatieren, dass viele der
genannten Ziele erreicht wurden. Die christliche Tradition, so die Pläne der
UNO und EU, soll weiterhin geschwächt und das Christentum aus der öffentlichen
in die private Sphäre verdrängt werden. […]
Linke Gutmenschen und aufgeklärte Humanisten glauben noch immer, die Welt in ein Paradies verwandeln
zu können. Dass sie sich damit in die gefährliche Nähe des Antichristen begeben,
entgeht ihrer Wahrnehmung. Links ist in,
und wer nicht links ist, ist Nazi. Der heutige Journalist hat links zu
sein, der CDU-Mann in den Medienmuss sich an den vorgegebenen Trend links von
der Wahrheit anpassen oder er wird entlassen. Widerstand wird ausgeschaltet durch mediale Diffamierung. SPD und
Grünen gelang der lange Marsch durch die Medien Institutionen, sie sitzen an
den Schalthebeln der Politik. Öffentliche Meinung und veröffentlichte Meinung
triften weit auseinander. Der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission,
Jose Manuel Barroso und sein Nachfolger seit 2014 Jean Claude Juncker waren
beide Mitglieder extrem linker Gruppierungen, Barroso Maoist und Juncker
Trotzkist, beide mit direkten und indirekten Beziehungen zur CIA und anderen
Nachrichtendiensten der USA.
Es ist ein Irrtum zu glauben, Freimaurerei und Kommunismus
gingen getrennte Wege. Sie haben beide einen gemeinsamen Feind: die katholische
Kirche, und das vereint. Lenin betrachtete die Freimaurerei als Mittel. Er
benötigte das freimaurerische Milieu, um seine Geheimgesellschaft, die
„Internationale brüderliche Union" ausweiten zu können.
Paulus hat in seinem ersten
Brief an Timotheus davor gewarnt, dass in späteren Zeiten gar manche vom
Glauben abfallen werden. Sie werden Irrgeistern anhangen, Lehren von Dämonen,
Lügenmäulern voll Heuchelei, gebrandmarkt in ihrem eignen Gewissen (1 Tim 4,1-3).
Und an anderer Stelle prophezeit er: „Es wird eine Zeit kommen, da man die
gesunde Lehre nicht mehr ertragen will, sondern sich nach eignen Gelüsten
Lehrer zu Häuf verschafft ... von der Wahrheit wird man das Ohr abwenden und
Fabeleien zuwenden" (2 Tim 4, 2-4).
Wie nie zuvor in der
Kirchengeschichte sind „Fabeleien" anstelle der unveränderlichen Lehre der
Kirche getreten. - Heute hat sich der
Marxismus über die ganze Erde verbreitet. Es scheint, als ob die Dämonen
des Gründers dieser als Wissenschaft bezeichneten Weltanschauung in unsere
Gesellschaft eingedrungen wären. Sie haben ihr stärkstes Zerstörungspotential
in dem gefunden, das die Gesellschaft und die Familie aufzulösen droht: Gender Mainstreaming. Aber die Welt
wurde gewarnt, denn die Folgen waren dem Himmel bekannt, weil das eigentliche
Ziel des Marxismus-Kommunismus bei der Eroberung neuer Länder nicht die
Errichtung anderer sozialer oder wirtschaftlicher Systeme war, sondern die
Verhöhnung Gottes und damit die Öffnung der Welt für den Fürsten dieser Welt.
Es hat den Anschein, als ob die Feinde der Kirche ihre
Ziele erreicht hätten. Wer, wenn
nicht der Himmel könnte in dieser apokalyptischen Zeit der Menschheit die
Rettung anbieten gegenüber dieser Dynamik, die dabei ist, ganze Völker zu
zerstören?
(Inge M. Thürkauf. „Lieber Kommunist als katholisch"
oder Marxismus light. „Theologisches“ 07/08, 2015)
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