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Mittwoch, 2. September 2015

Rasch um sich greifender Zeitgeist

Mutter Franziska von den unendlichen Verdiensten  Jesu Christi OCD, mit bürgerlichem Namen Katharina Esser (1804 – 1866) war nach der Schließung des Karmel „Maria vom Frieden“ durch Napolen im Jahre 1802, die Gründerin des neuen Karmel in Köln, dem  provisorische Klösterchen  St.  Joseph  bei  St. Gereon. Es war der 7. Juni 1850 und das Fest des  heiligsten  Herzens  Jesu.

Edith Stein, Sr. Theresia Benedicta vom Kreuz, schrieb im Jahr 1938 eine Lebensbeschreibung über sie. Darin heißt es in einem Brief, den sie zitiert:

Den  Oberhirten  der  Kirche  stellen  sich  (in jenen Jahren) überall  Hindernisse  in  den  Weg,  weil  die Welt  die  Perle,  das  beschauliche  Leben,  verwirft  und  sich  nur  mit  der  äußeren  Schale  eines  aktiven Lebens  begnügen  will,  indem  es  gewiß  an  der  Zeit  ist  einzusehen,  daß  der  rasch  um  sich  greifende Zeitgeist in der Kirche Gottes so vielen Unfug anrichtet, daß es Noth thut, daß ein anderer Geist ihm entgegen  wirken  muß,  ein  Geist,  der  sich  in  klösterlicher  Abgeschiedenheit  vereinigt,  um  den allmächtigen Gott unablässig zu bitten, jenen Gnaden zu erteilen, deren Beruf  es fordert, stets thätig zu sein. Das beschauliche Leben als der Stein, den die Bauleute verworfen haben, muß zum Eckstein werden,  soll  Segen  und  Gnade  des  Himmels  über  das  aktive  Leben  herabströmen. 
(Brief   an Erzbischof von Geissel vom 18. März 1842).

(Edith Stein. Gesamtausgabe. Geistliche Texte)


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