Seiten dieses Blogs

Mittwoch, 4. September 2013

Hohe Anforderungen an heutige Eremiten

Früher war das Leben eines Eremiten noch ganz anders. Sie zogen sich zurück von der Zivilisation und den Menschen – dann widmeten sie sich der Kontemplation.

War es so? Jedenfalls gaben sie sich Gott hin, nachdem sie alles verlassen hatten. „Ältere“ waren ihnen eine große Hilfe, sie wurden ihre geistlichen Väter, leiteten Sie an, spornten sie an und gaben ihnen vor allem mit auf den Weg:
BLEIBEN,
NICHT FLÜCHTEN,
NICHT WEGLAUFEN,
AUSHALTEN – !

Eremiten setzten auf Askese, Nachtwachen und Fasten. Na und? Nein, nein.
Der Leib sollte tatsächlich Untertan des Geistes sein.
Der Schlaf wurde verkürzt, oft blieb der Eremit die ganze Nacht wach. Wenn er schlief, dann nur kurz – und auf einem denkbar einfachen Nachtlager, das den Schlaf raubte. Gegessen wurde nur einmal am Tag, meist spät am Abend. Und die Nahrung war weiß Gott nicht ökotrophologisch ausgewogen: Brot, Wasser, Salz, ab und zu etwas Gemüse.

Warum? Welche Motivation?
Die Überzeugung, die Seele habe erst dann ihre größte Spannkraft, wenn die Begierden des Körpers und des Geistes ohnmächtig werden und absterben.
Suche die Einsamkeit (Antonius hat in Gräbern und Grüften gelebt).
Der Eremit wird der Sünde gestorben sein –
dann wird er in Christus leben;
nicht ohne immer wiederkehrende dämonische Versuche.
Wer setzt sich dem heute aus?

Eremiten, Einsiedler.
Ich denke immer, ich sollte einmal einen aufsuchen und ihn fragen: Vater, gib mir ein Wort.
Was wird er dann sagen? Vielleicht das harte Wort (Brot) der Wüstenväter? Oder doch eher das pastoralpsychologisch geschulte oder antrainierte und zeitgemäße Wort des Verstehens?
Jedenfalls leben Eremiten heute oft auch in angenehmen, einfachen zeitgemäßen Wohnungen oder Häusern, mit Heizung oder Ofen, einer kleinen Küchenzeile, dazu elektronisch ausgerüstet mit Handy (oder gar Smartphon) und PC, und hin und wieder sind hin auch Cds zu finden, damit sich der Eremit entspannen kann.

Jetzt trafen sich 31 (!) männliche und weibliche Eremiten aus fünf europäischen Ländern in der deutschen Zisterzienserabtei Marienstatt. Von maßgebenden Fachleuten erhielten Sie Instuktionen zum Thema „Gebet“.

Offenbar ist es nicht mehr so einfach zu beten, auch für Eremiten nicht, von denen der gemeine Katholik der Ansicht ist, dass gerade sie wüssten, was beten ist und wie es funktioniert.  


Einsamkeit des Eremiten

Idylle oder harte Realität?

Siehe auch hier.



2 Kommentare: