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Mittwoch, 11. September 2013

Stall oder Scheune

In der Zeit nach dem Konzil, als sich in der Liturgie alles änderte und damit auch in den Kirchenräumen, wurden manchmal auch rustikale Elemente als moderne liturgische Errungenschaften installiert: grob gehobelte Balken, große Wurzeln oder manchmal auch  bäuerliche Geräte wurden umgearbeitet um dann als liturgische Neuheit in Form des Ambo, des Altares oder etwa eines Kreuzes genutzt zu werden (ich erinnere mich z. B. an die Zisterzienserkirche in Langwaden oder an die Benediktinerinnen in Ecuelles, die 1980 ein Kloster auf einem Bauernhof gründeten). Und – natürlich gibt es auf dem Lande immer noch sogenannte Scheunenmessen der Landjugend, oder Zeltmessen der Schützenbruderschaften, bei denen so allerhand Gerätschaften bei der „Liturgie“ benutzt werden.

An so etwas dachte ich im ersten Moment, als ich dieses beindruckende Foto auf der Webseite von Una Voce-Cuba und Costa Rica fand.

Heilige Messe im überlieferten Ritus, Mittelamerika
Doch sofort erkannte ich, dass es unwürdige Umstände sind, unter denen hier die Heilige Messe gefeiert werden muss.  Es handelt sich um die Heilige Messe nach den Messbüchern von 1962, die hier wie da geächtet werden. Am meisten durch regierende Bischöfe.

Zwar sind die Messorte in deutschen Landen nicht derart drastisch. Aber trotzdem unterliegen die Gläubigen, die eine große Liebe zu dieser Form der Heiligen Messe, der Messe aller Zeiten, haben, großen Widerständen, die ohne weiteres mit dem Bild vergleichbar sind. Es ist nicht nur so, dass sie trotz „Summorum Pontificum“ nach wie vor beim Bischof um eine Genehmigung betteln müssen, auch die Pfarrer, als Herren über die Gotteshäuser, sind nur mit äußersten Widerwillen bereit, eine Kirche zur Verfügung zu stellen.

Es soll vorkommen, dass nicht der Pfarrer der Chef ist, sondern ein vom Bischof beauftragter Pastoralassistent, der sogar kontrolliert, wie hoch die Kollekte ist, um anklagend festzustellen, dass diese Einnahmen nach seinem Dafürhalten drastisch zurückgegangen währen. Mit der Feststellung bringt er die Frage ins Spiel, ob unter diesen Umständen ein Gebäude der Pfarrei für eine solche „Veranstaltung“ zur Verfügung gestellt werden kann.

Es ist heutzutage nicht selbstverständlich einen erreichbaren, zugänglichen und angemessene Ort der Anbetung, ja, eine Kirche für die Heilige Messe zu haben.


Fotoquelle



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