„Meine liebe Herrin und
Mutter, möge es dir nicht missfallen, mir den Tag meines Scheidens aus dieser
Welt kundzutun!"
Augenblicke der Stille
traten darauf ein. Dann sprach wieder der Kranke:
„Meine Herrin und Mutter, während meines Priester- und Ordenslebens
hat mich der dunkle Schatten des Bösen Feindes ständig bedrängt.
Alle Einflüsterungen und
Nachstellungen der Hölle drangen auf mich ein.
Ich spürte, dass mir der
Böse Feind auf Schritt und Tritt nachfolgte und meine Heimkehr zu deinem
göttlichen Sohn zu verhindern suchte.
Ich habe darunter viel zu
leiden gehabt, weil ich ein gebrechliches, hinfälliges Geschöpf bin.
So bitte nun deinen eingeborenen Sohn,
Er möge auf deine
Fürsprache und auf die meines Ordensvaters hin bewirken, dass sich der alte
Feind von mir entfernt und mich in der Todesstunde nicht mehr zu belästigen
vermag.
Ich möchte wenigstens in
jenen letzten Tagen, da sich der Todesengel meinem Bett naht, nicht mehr die
schreckliche Gegenwart des Bösen Feindes erleben.
Sollte es aber im Himmel
anders beschlossen sein, so geschehe der Wille des Herrn. Dann werde ich diesen
Kelch bis zum letzten Tropfen austrinken."
Zur Textquelle und noch mehr zum Sterben des
heiligen
Nikolaus von Tolentino bei
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