Mit der Habsucht, mit der
Unzüchtigkeit, mit dem Zorn, mit dem Ehrgeiz haben wir zu ringen, mit den
fleischlichen Lastern, mit den weltlichen Lockungen haben wir einen beständigen
und beschwerlichen Kampf zu bestehen. Umlagert und von allen Seiten von den
Anfechtungen des Teufels bedrängt, vermag die Seele des Menschen kaum dem
einzelnen Fehler entgegenzutreten, kaum dem einzelnen zu widerstehen. Ist die
Habsucht niedergeworfen, so erhebt sich die Wollust; ist die Wollust
unterdrückt, so tritt der Ehrgeiz an ihre Stelle; ist der Ehrgeiz überwunden,
so erbittert uns der Zorn, es bläst der Hochmut uns auf, es lockt uns die
Trunksucht, der Neid stört die Eintracht, und die Eifersucht zerreißt die
Freundschaft. Du lässt dich dazu drängen, zu fluchen, was das göttliche Gesetz verbietet,
du lässt dich dazu verleiten, zu schwören, was doch nicht erlaubt ist.
(Cyprian von Karthago , Bischof
von Karthago, Märtyrer, geb. um 200 in Karthago (ein Vorort im heutigen Tunis,
Tunesien), gest. am 14. September 258.)
Über die Sterblichkeit (De
mortalitate)
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