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Montag, 24. Februar 2014

Zwei nicaraguanische Kardinäle im Streit

Kardinal Miguel Obando Bravo, 1926 geboren und Mitglied des Salesianerordens, war von 1969 an Erzbischof von Managua, der Hauptstadt des Landes. Papst Johannes Paul II ernannte ihn 1985 zum Kardinal. Seine Amtszeit als Erzbischof von Managua war eine schwierige Zeit, denn er musste noch mit der Samoza-Diktatur einen Ausgleich finden, obwohl gerade aus der katholischen Kirche, ermuntert durch die Dokumente des 2. Vatikanischen Konzils, ein neuer Aufbruch entstand (die sogenannte Befreiungstheologie), um die Diktatur zu beseitigen. Die Partei der Sandinisten, gelangte an die Regierung. Es wütete ein zehnjähriger Bürgerkrieg. Fortan versuchte die sozialistischen Regierung, immer stärker in marxistische innerkirchliche Bündnisse Einfluss zu nehmen. So wurde Kardinal Obando Bravo zum Feind der Regierung. Auch wurde er zum Gegner der neuen Volkskirche.
2005 nahm der Papst das Rücktrittsgesuch von Kardinal Obando Bravo als Erzbischof von Managua an. In den letzten Jahren hat der ehemalige Erzbischof ein differenzierteres Verhältnis zur Regierung eingenommen. Vielleicht wurde Obando Bravo von den Sandinisten gerade deswegen, weil er in den achtziger Jahren ihr entschiedener Gegner war, der Posten des Koordinators der Kommission für Aussöhnung, Gerechtigkeit und Frieden der Regierung angedient

Leopoldo José Brenes Solórzano wurde 1949 geboren. Bereits mit 39 Jahren wurde er Weihbischof von Managua. Erzbischof und damit Nachfolger von Obando Bravo wurde er 2005. Vor wenigen Tagen, am 22. Februar wurde er zum Kardinal kreiert. Kardinal Leopoldo Brenes ist ein entschiedener Gegner der Regierung. Er und die Bischofskonferenz haben sich von Kardinal Obando Bravo wiederholt distanziert. Weite Kreise der nikaraguanischen Kirche, vor allem die Bischofskonferenz, schlagen weiter kritische Töne gegen die Regierung an und fordern ihre Mitglieder auf, sich nicht durch das Handeln der Regierung beeinflussen zu lassen. Immerhin, die Zahlungen der Regierung an die Geistlichen wurde nun ausgesetzt, was der Neu-Kardinal nun beklagt. Offensichtlich gibt es hier wie da große Wiedersprüche. Erzbischof Leopoldo Kardinal Brenes gilt als freundlicher und zuvorkommender Mann, den man fast nie ohne ein Lächeln sehen würde; außerdem sei er ein Freund der einfachen Menschen; sicher Kriterien, um von Papst Franziskus, ihn zum Kardinal zu ernennen.

Der neue Kardinal von Managua – Erzbischof Leopoldo Brenes



Erzbischof von Managua, Nicaragua
Mons. Silio Baez, OCD, Weihbischof von Managua (mitte)
mit einem lässigen Kardinal „in spe“

Cardenal Leopoldo Brenes, Nicaragua - frisch geföhnt,
mit Ernennungsurkunde


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