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Freitag, 3. April 2015

Zum Kreuzestod Jesu - Kreuzweg, 14. Station

Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

H. Moderne Medizin und Leiden Jesu
Die moderne Medizin wäre im Stande, Christus mit Schmerzmitteln gemäß der dreistufigen analgetischen Leiter zu helfen. Es ist nicht zu vergessen, dass bei so grausamen Schmerzen narkotische Medikamente, wie schnell wirksames Morphin und Morphinpräparate mit modifizierter Wirkung sowie sonstige starke subkutan verabreichte Opioide und Methadon eingesetzt werden können. Es könnte eine Sedation erwägt werden, die in der gezielten Verabreichung von Medikamenten besteht, die das Bewusstsein des Kranken verringern. Die Sedation ist heute ein allgemein verwendetes Verfahren vor den diagnostischen und behandelnden Eingriffen, die gewöhnlich Angst und Schmerz bei den Patienten hervorrufen. Die Verabreichung von Barbituraten oder Benzodiazepinen verursacht eine Depression des Zentralnervensystems mit Beschränkung des Bewusstseins bis zur Bewusstlosigkeit. Man könnte darüber diskutieren, ob eine solche Sedation in der Endphase des Lebens eine verdeckte Sterbehilfe ist21. Sicherlich würde Trinken und Ausgleich der Wasser- und Elektrolytstörungen die Konsequenzen der Gewebe- und Organschädigungen verringern.

Der Fortschritt der Medizin und die Entwicklung der Technlogie beeinflussten die Art und Weise der Beurteilung unter-schiedlicher Aspekte des Lebens, darunter auch des Todes. Nach Meinung von Philippe Aries gab es seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts nachfolgende Änderungen der Betrachtungsweise vom Tod. Das Denken des gegenwärtigen Menschen wird erheblich umgewandelt, von der Erwägungen zum Thema des Todesphänomens bis zur Analyse des Sterbens. Die Medikation des Todes, also ein Versuch, den Tod durch die Medizin unter Anwendung der zugänglichen diagnostischen und therapeutischen Mittel abzufangen, verursacht, dass die Medizin um jeden Preis versucht, dem Sterbenden zu helfen und der Mediziner die Funktion des gegen den Tod kämpfenden Botschafters über-nimmt. In dem Kontext und angesichts dieser Betrachtungen unterstützt die Medikalisierung der Medizin und der heroische Kampf um das Leben des Kranken den Gedanken, dass die Medizin heute dem sterbenden Jesus bei seinem Leiden helfen könnte. Es ist jedoch zu fragen, wo die Grenze dieser Hilfe liegt. Ein wesentliches Element bei Jesus ist die Notwendigkeit, ihm die psychosomatische Unterstützung anzubieten, die seine somatischen Beschwerden verringern könnte. Eine solche Unterstützung ist die Nächstenliebe und die Veranschaulichung, dass der andere Mensch mit seiner Liebe ihn in seinem Leiden begleitet.

(Aus: Ewa Kucharska, Der Kreuzestod Jesu unter medizinischen Gesichtspunkten
Theologisches 07/08 2014, 361-370
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Dr. med. Ewa Kucharska Centrum Medyczne „ Vadimed" ul. Fiolkowa 6 PL-31-457 Krakow/Polen e.kucharska@vadimed.com.pl --- Frau Dr. Ewa Kucharska ist Direktorin des Medizinzentrums „Vadimed" am Collegium Medicum der Jagiellonen-Universität von Krakau.

Gott, Du läßt uns im Tode Deines Sohnes erhoffen, was wir glauben:
Laß uns durch seine Auferstehung dahin gelangen, wohin wir streben. Amen.


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