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Freitag, 17. April 2015

Befürworter einer Änderung der katholischen Ehelehre sind Häretiker

Kardinal Brandmüller im Gespräch mit LifeSiteNews (14.4.2015)

LifeSiteNews: 
Kann die Kirche wiederverheiratete Paare zur Heiligen Kommunion zulassen, auch wenn ihre zweite Heirat nach Ansicht der Kirche nicht gültig ist?

Kardinal Brandmüller:
Das wäre möglich, wenn die betroffenen Paare beschließen würden, in Zukunft wie Bruder und Schwester zu leben. Diese Lösung sollte vor allem dann erwogen werden, wenn die Sorge für die Kinder eine Trennung verbietet. Die Entscheidung zu diesem Schritt wäre ein überzeigender Ausdruck von Reue im Hinblick auf den zurückliegenden  langfristigen Ehebruch.

LifeSiteNews: 
Kann die Kirche die Ehe unter pastoralen Aspekten abweichend von der beständigen Lehre der Kirche behandeln? Kann die Kirche überhaupt ihre Lehre ändern, ohne in Häresie zu verfallen?

Kardinal Brandmüller:
Es ist offensichtlich, dass die pastorale Praxis der Kirche nicht im Gegensatz  zur verpflichtenden Lehre stehen oder diese ignorieren darf. Das wäre so, wie wenn ein Architekt eine wunderschöne Brücke baut. Aber wenn er die Prinzipien der Statik nicht  beachtet, riskiert er den Einsturz seiner Konstruktion. Genauso muss jede pastorale Praxis dem Wort Gottes folgen, sonst versagt sie.
Eine Änderung der Lehre, des Dogmas, ist undenkbar. Wer trotzdem eine solche bewusst betreibt oder hartnäckig danach verlangt, ist ein Häretiker – auch wenn er Kardinal ist.

LifeSiteNews: 
Ist die ganze Diskussion über die Zulassung der Wiederverheirateten zur Heiligen Eucharistie nicht auch ein Ausdruck der Tatsache, dass viele Katholiken nicht mehr an die Realpräsenz glauben und eher der Meinung sind, dass sie bei der Kommunion nur ein Stück Brot bekommen?

Kardinal Brandmüller:
In der Tat ist es sein unlösbarer innerer Widerspruch, wenn jemand Leib und Blut Christi empfangen möchte sich mit Ihm vereinigen möchte und gleichzeitig bewusst Seine Gebote missachtet. Wie soll das gehen? Der Heilige Paulus sagt darüber: ‚Wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt zu seinem Gericht‘. Aber es ist so, bei weitem nicht alle Katholiken glauben an die Realpräsenz in der konsekrierten Hostie. Man erkennt das schon daran, dass viele Menschen – sogar Priester- ohne Kniebeuge am Tabernakel vorbeigehen.


Übersetzung U. M.



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