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Montag, 15. Juni 2015

Hanc igitur

Nach dem Sanctus setzt die Canonstille ein.

Im Canon, der eigentlichen Stillmesse, wird viel für die Gläubigen gebetet. Die das Gebet begleitenden Gesten sind sehr bedeutsam; besonders die vielen Kreuzzeichen. Sie entspringen keiner Beliebigkeit sondern haben eine weit über tausendjährige Tradition. Die Kreuzzeichen weisen zwar auf den Charakter des Segens hin, aber sie entspringen auch der antiken Rhetorik, bei der die Rede mit einem Gestus übereinstimmen muss.
Der Priester weist, sooft er die auf dem Altar sich befindlichen Opfergaben nennt, gerade darauf hin. Dieser Hinweisgestus wird in Kreuzesform stilisiert. Etwa:

"Weil wir also eingedenk sind, Herr, wir Deine Diener, aber auch Dein heiliges Volk, des heilbringenden Leidens, der Auferstehung von den Toten und der glorreichen Himmelfahrt Deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, opfern wir Deiner erhabenen Majestät von Deinen Geschenken und Gaben ein reines + Opfer, ein heiliges + Opfer, ein makelloses + Opfer: das heilige + Brot des ewigen Lebens und den Kelch + des immerwährenden Heiles."


Hanc igitur oblationem servitutis nostrae, 
sed et cunctae familiae tuae quaesumus, 
Domine, ut placatus accipias: 
diesque nostros in tua pace disponas, 
atque ab aeterna damnatione nos eripi, 
et in electorum tuorum jubeas grege numerari. 
Per Christum Dominum nostrum. Amen.
+
So nimm denn, Herr, wir bitten Dich, 
diese Opfergabe huldvoll an, die wir, Deine Diener, 
und Deine ganze Gemeinde Dir darbringen. 
Leite unsere Tage in Deinem Frieden, 
bewahre uns gütig vor der ewigen Verdammnis 
und reihe uns ein in die Schar Deiner Auserwählten. 
Durch Christus, unseren Herrn. Amen

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