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Dienstag, 30. Juni 2015

Von der Beichte und Kommunion (1/5)

(1) Die Gewissenserforschung muß der Beichte immer vorausgehen, sie hat aber dem Zustand der Seelen zu entsprechen. Diejenigen, die auf dieser Stufe sind, müssen sich vor Gott ganz öffnen, und er wird sie gewiß erleuchten und die Natur ihrer Fehler erkennen lassen.

Diese Gewissenserforschung geschehe in Frieden und in Ruhe, man erwarte die Erkenntnis seiner Sünden mehr von Gott als vom eigenen Suchen. Wenn wir uns mit Anstrengung prüfen, täuschen wir uns leicht. Wir halten „das Gute für schlecht und das Schlechte für gut" (Jes 5,20). Die Eigenliebe betrügt uns leicht. Aber wenn wir uns öffnen und uns ganz den Augen Gottes aussetzen, läßt uns die göttliche Sonne bis in die kleinsten Winkel sehen. Man muß sich lassen und sich Gott ganz preisgeben. Das gilt ebenso für die Gewissenserforschung wie für die Beichte.

(J. M. Guyon, Suche Gott in dir)

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