Am Mittwoch beteten die
Kardinäle öffentlich: den Rosenkranz und die Vesper, dazu das stille Gebet vor
dem Allerheiligsten; sie bekamen den sakramentalen Segen. Die Kardinäle
beteten. Die Bilder im Fernsehen sprachen Bände. Leider konnte man nicht jeden
Kardinal richtig erkennen und wissen wer er ist. Manche der Eminenzen wirkten
abwesend oder uninteressiert. Die meisten waren „bei der Sache“, während einige
tatsächlich tief ins Gebet versunken schienen. Mich hat das beeindruckt.
Mir hätte es gefallen,
wenn die Herren Kardinäle in dieser Gebetsstunde auch das „MISERERE“ gebetet
hätten. Denn ihre Herzen und ihr ganzes Sinnen sollte weg von der eigenen
Person führen, vielmehr hin zum Bekenntnis, dass sie alleine den HERRN lieben
und nur deswegen berufen sind, den Nachfolger des heiligen Petrus auswählen zu
dürfen.
+++
Ps 50/51 Miserere mei.
Erbarme Dich meiner, o
Gott,
nach Deiner großen
Barmherzigkeit, und nach der Fülle Deiner Erbarmung tilge meine Missetat. Mehr
und mehr wasche ab meine Missetat, und von meiner Sünde reinige mich. Denn
meine Missetat erkenne ich, meine Sünde steht mir immer vor Augen. Gegen Dich
allein hab ich gesündigt, und Böses vor Dir getan: auf dass Du gerecht erfahren
wirst in Deinen Worten, und den Sieg erhältst, wenn man über Dich urteilt.
Denn siehe, in
Ungerechtigkeit bin ich empfangen, in Sünden hat mich meine Mutter geboren.
Siehe, die Wahrheit hast Du geliebt, die heimlichen und verborgenen Dinge
Deiner Weisheit mir geoffenbart.
Besprenge mich mit Hysop,
so werde ich gereinigt; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee. Gib meinem
Gehör Freude und Wonne, so werden frohlocken die gedemütigten Glieder. Wende ab
Dein Angesicht von meinen Sünden, und tilge all meine Missetaten.
Ein reines Herz erschaff
in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere in meinem Innern. Verwirf mich
nicht von Deinem Angesicht, und Deinen heiligen Geist nimm nicht von mir. Gib
mir wieder die Freude Deines Heiles, mit einem willigen Geist mache mich stark.
So will ich lehren die Ungerechten Deine Wege, und die Gottlosen werden sich zu
Dir bekehren.
Erlöse mich von der
Blutschuld, Gott, Du Gott meines Heiles, so wird mit Freuden meine Zunge Deine
Gerechtigkeit preisen. Herr, öffne meine Lippen, und mein Mund wird verkünden
Dein Lob! Wenn Du Opfer verlangtest, so wollte ich sie wohl geben, Brandopfer
aber gefallen Dir nicht.
Ein Opfer vor Gott ist ein
zerknirschter Geist; ein zerknirschtes und gedemütigtes Herz wirst Du, o Gott,
nicht verachten. Wirke, Herr, in Gnade nach Deinem guten Willen an Zion, damit
die Mauern Jerusalems erbaut werden. Dann wirst Du annehmen das Opfer der
Gerechtigkeit, Gaben und Brandopfer; dann wird man Kälber auf Deinen Altar
legen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen