Die euphorische Rede Johannes XXIII. zur Eröffnung des
Konzils wirkt heute wie eine schale Brühe. Was er proklamierte, ist nicht nur
nicht eingetroffen, sondern das blanke Gegenteil hat sich schleichend, Schritt
für Schritt seither vollzogen.
Es ist kein gaudium im Weizenfeld, sondern
narkotischer Taumel, es ist kein „zweites Pfingsten“ und kein „neuer
Abendmahlssaal“, was er da angestoßen hat, sondern Krankheitsrausch und
lacrimae, lacrimae, lacrimae, Katzenjammer über den großen Schaden, der
entstanden ist.
Wollte ich glauben, dass dieses Konzilsdesaster den
Heiligen Geist als Urheber haben soll, müsste ich meinen Glauben aufgeben!
Ein gesunder Baum kann doch nicht solch faule Früchte
tragen! Es sind ja nicht verfehlte Reaktionen auf eine klare Lehre des Konzils,
die so destruktiv sind, wie uns die Verfechter der „Hermeneutik der
Kontinuität“ es darstellen wollen. Nein, es sind die widersprüchlichen Lehren
des Konzils selbst, das kein wahres Konzil sein wollte – und nur ein Konzil,
das die Lehre definiert, ist ein wahres Konzil! -, die zu dieser Agonie geführt
haben.
Die Wachsamkeit, die Jesus uns abverlangt, beansprucht
alle unsere intellektuellen und seelischen Kräfte. Niemand kann sich mehr um
eine Entscheidung herumdrücken. Wer ausweicht, fällt unweigerlich dem Ungeist
zum Opfer, der in der mater ecclesia so frech immer mehr Platz einnimmt.
Die Zeit ist unleugbar weit vorangeschritten.
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