Ich weiß nicht wie es kam,
eines Tages durften wir den Schiffsgottesdienst
besuchen (anscheinend war das auf amerikanischen Schiffen so üblich, daß für
die Besatzung gelegentlich ein Gottesdienst ist), inmitten der Schiffsbesatzung
und Wachmannschaften die heilige Messe
feiern nach der damals noch üblichen lateinischen Liturgie.
Wie ein unsichtbarer Funke
war es dann, der auf uns übersprang: Welch ein herrlicher Tag, wir fühlten
uns wie zu Hause, die Gebete verstanden
alle, und ich kann es nicht ausdrücken, welche Gefühle uns beseelten. Es
war, als ob ein Schleier weggezogen
wurde, der zuvor uns und die Amerikaner trennte.
Auch die Wachmannschaft
betrachtete uns erstaunt und überrascht, denn anscheinend haben sie uns als
sogenannten „Nazibarbaren" nicht irgendwelche religiösen Gefühle zugetraut.
Ich glaube nicht, daß eine Meßfeier in englischer
Sprache (auch nicht in deutscher Sprache) die uns so glückselige Stimmung hätte
bringen können.
Ich finde, daß durch die
Einführung der jeweiligen Landessprache in der Meßliturgie das Verständnis für unseren Glauben in keiner
Weise gebessert wurde. […]“
(Quelle: Una Voce
Korrespondenz 1973, 41)
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