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Donnerstag, 1. August 2013

Kardinal Lehmanns Messe

Ich muss gestehen, dass ich nicht gerne einen solchen langen Text veröffentliche. Aber anders kann ich mich nicht deutlich genug verständlich machen.

„Zeitschnur“ hat sich Mitte Juli noch einmal mit einer Aussage von Kardinal Lehman beschäftigt, die er beim Kölner Eucharistischen Kongress gemacht hatte, dort sagte er:
 „Was ist dieses Geheimnis? Es besteht sicherlich nicht darin, dass ein Priester unverständliche Worte an die Wand murmelt.“

Zeitschnur“ schreibt u. a.:
<<< Die Worte der Heiligen Messe sind, in welcher Sprache auch immer, dem erneuerten und umgestalteten Herzen verständliche Worte.
Stuft man sie auf Lateinisch als „unverständliche Worte“ ein, muss man sie auch auf Deutsch für „unverständliche Worte“ halten. Der Blick in die deutschsprachige Kirche passt zu dieser These. Die Äußerungen des ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz beweisen, dass sich bis in die Kardinalsränge hinauf eine merkwürdige Begriffsstutzigkeit etabliert hat.  

Unverständigkeit und gelehrt-terminologische Horizontverengung ist eingezogen, seitdem das pilgernde Volk Gottes die Heilige Messe in der Volkssprache und coram publico zelebrieren darf.
Es ist nicht die lateinische Sprache, die nicht verständlich ist. Es ist der Hörer bzw. der Ohr-Abwender, der unverständig ist.
Die Heilige Messe verliert ohne die Bindung ans Lateinische ihren Sinn. Es ist nicht beliebig, in welcher Sprache sich eine liturgische Tradition über Jahrhunderte weg entwickelt hat. >>>

Der frühere, langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der unter dubiosen Umständen im Jahre 2001 die Kardinalswürde erhielt, äußerte sich nach dem Erscheinen des Motu Proprio „Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI.  (7. Juli 2007).

Karl Kardinal Lehmann gab eine Erklärung ab. Daraus einige Sätze:

Am 7. Juli 2007 hat Papst Benedikt XVI. das Motu Proprio „Summorum Pontificum“ unterzeichnet. Es behandelt den Gebrauch der Römischen Liturgie in ihrer Gestalt vor der Reform der Messliturgie, die 1970 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erfolgte. Die Äußerungen des Papstes waren seit Monaten erwartet worden. Die vielen Nachrichten und Vermutungen haben für die Rezeption zwar Aufmerksamkeit und ein hohes Interesse, aber auch ein Klima der Mutmaßungen geschaffen. Jetzt sind die Dokumente endlich da. Auf sie kommt es an.

Nachdrücklich unterstützen die deutschen Bischöfe dieses Anliegen.

So geht es dem Papst also darum, einzelnen Priestern und dauerhaft existierenden Gruppen, die sich der älteren Gestalt der Liturgie verbunden fühlen, den Zugang dazu großzügig zu erweitern.

Auch wo kein Bedarf nach liturgischen Feiern nach dem Missale von 1962 besteht, ist deshalb das neue Motu Proprio ein guter Anlass, mit neuer Aufmerksamkeit eine würdige Feier der Eucharistie und der anderen Gottesdienste zu fördern.

Bei einem Pressegespräch meinte Lehmann dann noch wörtlich:

„Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass das ein positiver Schritt ist, damit die, die diese Messe lieben, nicht einfach so in ein sektenmäßiges Abseits gedrängt werden, als ob sie etwas tun, was unnormal erscheint.
Man kann eine Messe, die man über Jahrhunderte in der Kirche gehabt hat, nicht einfach so abdrängen ins Negative. Wer das getan hat und in diesem Sinn von einem Bruch spricht, der hat es im Grunde genommen auch nicht verstanden.”

„Ich finde diese Messe ist etwas, was schon immer der ganzen Kirche gehörte, sie gehörte schließlich auch mir. Schließlich habe ich als junger Priester darin meine eucharistische Frömmigkeit aufgebaut. Ich habe das nie als etwas Fremdes empfunden.
Ich muss aber sagen, dass ich in bald 25 Jahren bischöflichen Dienstes doch sehen muss und sehen darf, dass abgesehen von einigen Missbräuchen da und dort im Ganzen das liturgische Reformwerk ausgezeichnet gelungen ist. Da ist auch sehr viel Ehrfurcht am Platz, die Gemeinden haben es gut akzeptiert.”


Dass sich Kardinal Lehmann für die Alte Messe irgendwo eingesetzt hätte habe ich noch nicht gehört, im Gegenteil. Aber dass die Gemeinden das Reformwerk akzeptiert haben stimmt. Warum? Die Gemeinden waren zunächst die einzelnen frommen Katholiken, die ganz treu den Hirten der Kirche gefolgt sind. Sie ahnten ja nicht, wohin sie geführt würden.
Die heutigen Gemeinden sind aber im wesentlichen bestimmt durch einige wenige Funktionsträger und Wichtigtuer, verhinderte Kleriker gewissermaßen, die entweder dem Pfarrer auf der Nase herumtanzen und ihm das Leben schwer machen oder aber bereits den Sieg errungen haben. Wie sagte mir ein solcher Funktionär? – „Wir lassen uns unsere Errungenschaften von niemandem nehmen; nicht vom Pfarrer, nicht vom Bischof und schon gar nicht von Rom.


Bei „Zeitschnur“ lesen wir über diese errungene Wirklichkeit:
<<< Es verwundert nicht, dass ausgerechnet die am meisten ehrfurchtgebietende Situation, nämlich die Heilige Wandlung, nachlässig, nun auch noch legitimiert durch den neuen Papst Franziskus, mit schlampigen oder fehlenden Kniebeugen geschieht.
Die Gläubigen greifen […] im Vorbeigehen ihre Hostie ab und schieben sie sich zwischen die Zähne wie einen Kaugummi. Noch schmerzvoller ist es, wenn die Kommunion in beiderlei Gestalt stattfindet. Die Kommunikanten tunken ihre Hostien an vielen Orten entgegen jeder Regel etwa so in den Kelch, als säßen sie mit Zwieback und Milchschälchen am Frühstückstisch. 

Der Novus Ordo hat Messen im Stile von McDonalds-Büffets möglich gemacht. Man schlappt hin und holt sich, worauf man „Bock“ hat.
In meiner Pfarrkirche sammelt eine Gläubige nach jeder Messe die Reste der heruntergefallen Hostien, lauter lebendige Stückchen des Leibes Christi, ein und verschluckt sie.

Das alles geschieht unter den Augen der Priester und der Bischöfe.
Anfragen entsetzter Gläubiger werden nach Wochen erst oder gar nicht beantwortet. Laiengremien in den Pfarreien bestimmen, was liturgisch geboten ist. Mancher Priester, selbst ohne klares Verständnis seines Amtes, legt sich mit dieser Laien-Mafia um Jesu willen nicht an. Er hätte in den meisten Diözesen keinen Rückhalt beim Bischof, wenn er darauf besteht, dass die Regeln der Kirche eingehalten werden. 
Wir haben den liturgischen Nullpunkt erreicht.
Mir ist klar, dass es auch noch unter Null gehen kann. >>>

Ich empfehle, den Artikel bei „Zeitschnur“  ganz zu lesen: - HIER bitte.



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