Keine Träume
Die Gruppe um Johannes von
Avila erwog damals die Gründung einer Kongregation. Er selbst träumte ebenfalls
davon, als er sah, dass sein Werk sich im Laufe der Jahre immer mehr
durchsetzte. Doch Gott wollte es nicht so. Johannes fühlte sich erschöpft und
krank; zudem lernte er den Orden des Ignatius von Loyola kennen, der seinem
eigenen Streben entsprach.
„Der Herr hat Ihren
Ignatius zum Werkzeug dessen erwählt, was ich vorgehabt hatte und nicht
verwirklichen konnte", sagte er zu Pater Villanueva, als dieser ihn 1553 im
Auftrag des heiligen Ignatius besuchte. Er begrüßte den Eintritt einiger seiner
Schüler in die Gesellschaft Jesu.
Johannes verfügte selbst
über eine große persönliche Ausstrahlung. Man wandte sich aus vielen Gegenden Spaniens
und Portugals an ihn, um ihn um Rat zu fragen und um die Entsendung von
Schülern zu bitten. Doch es genügt nicht, die Saat möglichst breit
auszubringen, man muss die Jugend auch in der Tiefe prägen und entsprechend
Lehrer dafür ausbilden. Johannes reformierte sowohl die 1532 gegründete
Universität in Granada als auch das maurischen Kindern vorbehaltene Kolleg; er
unterstützte den Erzbischof bei der Gründung eines Seminars sowie eines
Instituts für bereits geweihte Priester mit mangelhaften philosophischen und
theologischen Kenntnissen. Später kamen Kollegien in Jerez, Cordoba und
anderswo hinzu. Die wichtigste Gründung war das Kolleg von Baeza, das sowohl in
organisatorischer als auch in methodischer Hinsicht zum angesehensten Kolleg
Andalusiens wurde und sich allmählich zu einer Universität wandelte, an der
jeder die ihm angemessene geistige und geistliche Nahrung fand.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen