Alle Getauften sind dazu
berufen, je nach ihrem Lebensstand, ein Leben in Keuschheit zu führen. So ist
die sexuelle Lust nicht etwas Verwerfliches. Dies ist schon oft gesagt worden.
Denn die sexuelle Lust ist ein starker Trieb, der dem Leben den Sinn gibt, sich
Fortzupflanzen. Das bedeutet, dass Paare sich in der Ehe vereinen und offen
sind für das Leben. Es ist ganz natürlich, dass es auch mit Freude geschieht,
wenn Eheleute im Geschlechtsverkehr zusammenkommen.
Wenn die sexuelle Lust
jedoch nur „für sich selbst“ gesucht wird, ist sie moralisch ungeordnet.
Masturbation und Pornographie stehen in engem Zusammenhang. Beides ist Sünde
gegen die Keuschheit.
KKK 2352: Masturbation ist
die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche
Lust hervorzurufen. „Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner
langen und stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche
Empfinden der Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in
sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken“, weil „der frei gewollte
Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht,
außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich
widerspricht“.
Solche Handlungen sind
demnach verwerflich und zerstören den Menschen. Masturbation tritt häufig auf
in der Verbindung mit Pornographie und führt leicht zu dieser hin.
KKK 2354: Pornographie
besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte geschlechtliche Akte vorsätzlich
aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen. Sie
verletzt die Keuschheit, weil sie den ehelichen Akt, die intime Hingabe eines
Gatten an den anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten
(Schauspieler, Händler, Publikum) schwer; diese werden nämlich zum Gegenstand
eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornographie
versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung.
Die moderne Welt ist von
der Sucht durchtränkt, unaufhörlich nach Vergnügen für sich selbst zu suchen,
„Spaß“ zu haben. Es scheint, als sei dies das höchste Gut des Menschen.
In diesem hedonistischen
Suchen wird die menschliche Person, in bizarrsten Praktiken getrieben. Es gibt
ein regelrechtes Medien-Bombardement im Internet, aber auch in den „öffentlich
rechtlichen Medien“, der Politik und in der Pädagogik, so dass mehr und mehr
Menschen zur Konsumierung von Pornographie alle Art genötigt werden. Wer sich
diesem Mainstream widersetzt wird schnell ausgegrenzt, verachtet, verfolgt.
Immer mehr Menschen
glauben, dass die Keuschheit nicht möglich ist, sie meinen, dass Keuschheit
unmöglich gelebt werden kann, schier unerreichbar ist. Männer, Frauen,
Jugendliche und sogar Kinder kennen nicht mehr die Freundschaft zwischen den
Menschen, den Geschöpfen Gottes. „Freundschaften“ dienen der ungezügelten Lust,
die auch in den Schulen propagiert wird. Sexuelle Praktiken werden gelehrt und
die jungen Menschen werden ermutigt, diese zu üben. Dadurch werden sie in immer
weitere Erniedrigungen hineingetrieben. Sie erfahren nämlich eine unwürdige und
leere sexuelle Befriedigung. Es gibt dann keine Zufriedenheit, sondern nur
Verzweiflung, es ist eine verrückte Suche nach etwas, das nie gefunden werden
wird.
Sowohl Masturbation als
auch Pornographie sind in sich schlecht, das heißt, es gibt keine
Rechtfertigung für dieses Tun. Wer dennoch darin verstrickt ist, lebt in
schwerer Sünde und kann deshalb nicht kommunizieren. Der Sünder muss seine
Sünden beichten, sie bekennen und bereuen.
Er muss den sehnlichen
Wunsch nach Umkehr in sich erwecken. Dazu dient das Sakrament der Beichte.
Umkehr und Buße sind also angesagt.
KKK 2340: Wer seinem
Taufversprechen treu bleiben und den Versuchungen widerstehen will, soll darauf
bedacht sein, die Mittel dazu zu ergreifen: Selbsterkenntnis, den jeweiligen
Situationen angepaßten Verzicht, Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes, Übung
der sittlichen Tugenden und Treue im Gebet.
Die Seelen der Menschen,
die von diesen traurigen und bedauernswerten Sünden gepeinigt werden, sollen
sich daran erinnern, dass sie nur dann befreit werden, wenn sie Ruhe bei Gott,
ihrem Schöpfer suchen. Dann wird auch alle Angst und Sinnlosigkeit
verschwinden. Es sollte daher wieder größter Wert und Anstrengungen darauf
gelegt werden, eine Beziehung mit Christus dem Heiland aufzunehmen, weil nur in
ihm alle Hoffnungslosigkeit vernichtet werden kann, denn er ist Gottes Sohn und
die Liebe schlechthin.
„Herr Jesus Christus, mein
Heiland, hab Erbarmen mit mir Sünder. Amen.“
Siehe auch:
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